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Ästhetik und Agitation - Kunsthochschulen nach dem 7. Oktober Event
Zweitägige Veranstaltung mit Podiumsgesprächen und Workshops an der Akademie der bildenden Künste Wien. Konzipiert und organisiert von Petja Dimitrova, Livia Erdösi, Eduard Freudmann, Nora Sternfeld, Institut für bildende Kunst.
Zeitgenössische Kunst- und Kulturproduktion, die sich als politisch versteht, arbeitet mittels kritischen Denkens und emanzipatorischer Praxen auf gesellschaftliche Veränderung hin. Dementsprechend spielen politische Perspektiven und Positionierungen auch in den Kunsthochschulen eine wesentliche Rolle. Viele ihrer Angehörigen, Lehrende und Studierende, bringen sich mittels diskursiver und ästhetischer Praktiken in öffentliche Debatten ein und forcieren diese an ihren Institutionen.
Die Ereignisse des 7. Oktober und ihre Folgen führten daher auch auf den Kunsthochschulen zu intensiven Auseinandersetzungen über den Nahostkonflikt. Der Konflikt diente über Jahrzehnte als Projektionsfläche für die von der 1968er-Bewegung geprägte, sich als solidarisch und antiimperialistisch verstehende Linke. Dabei galt es weithin als Selbstverständlichkeit, sich auf die Seite der Palästinenser_innen zu stellen. Seit den 1990er Jahren wird die Eindeutigkeit dieser Haltung innerhalb der Linken, vor allem im postnazistischen Raum, kritisch hinterfragt. Daraus ergaben sich Debatten und Auseinandersetzungen, die in den letzten Jahren das politisierte Kunstfeld erreichten und während der letzten Monate auch in den Kunsthochschulen zum Ausdruck kamen.
Um diese Auseinandersetzungen besser zu verstehen und produktiver führen zu können, wollen wir uns im Rahmen einer zweitägigen Veranstaltung darüber austauschen, was sich seit dem 7. Oktober an den Kunsthochschulen ereignete, welche Rolle Verdrängung und Verleugnung, Ästhetik und Agitation, rassistische und antisemitische Weltbilder, die Brüchigkeit von Allianzen sowie Schuldabwehr und Erlösungsphantasien dabei spielen. Schließlich wollen wir die Hoffnung nicht aufgeben, dass es wieder möglich sein wird, solidarische Praxen zu entwickeln, die sich zugleich als rassismuskritisch und antisemitismuskritisch verstehen.
Programm:
Donnerstag, 16. Mai 2024
10 h: Begrüßung, Einleitung
10:30–12:30 h: Öffentliches Podiumsgespräch: Kunsthochschulen nach dem 7. Oktober
(Jörg Heiser, Jakob Krameritsch, Sashi Turkof, Ruth Mateus-Berr)
12:30–13:30 h: Mittagspause
13:30–17 h: Workshops 1, 2, 3, 4 (parallel)
17 h: Plenum
19 h: Öffentliches Podiumsgespräch: Denialism (Kübra Atasoy, Ana Hoffner, Isolde Vogel)
Freitag, 17. Mai 2024
10–13 h: Workshops 1, 2, 3, 4 (parallel)
13–14 h: Mittagspause
14–16 h: Workshops 1, 2, 3, 4 (parallel)
16–19 h: Plenum
Workshop 1: Ästhetik der Agitation (Tatiana Kai-Browne, Eduard Freudmann)
Workshop 2: Antisemitische/rassistische Weltbilder verlernen (Havîn Al-Sîndy, Nora Sternfeld)
Workshop 3: Brüchige Allianzen (Sheri Avraham, Nora Hasan, Sophie Orentlikher)
Workshop 4: Schuld: Bezichtigung und Abwehr (Simon Nagy, Karin Schneider)
Aufgrund der beschränkten Teilnehmer_innenzahl bei den Workshops ist eine Anmeldung bis 2. Mai 2024 erforderlich. Für die öffentlichen Podiumsgespräche ist keine Anmeldung notwendig.
Informationen zu Registrierung und Programm finden Sie unter folgendem Link: https://forms.gle/MF7wMhWNzgPdgHrC8
Bitte beachten Sie, dass von den Teilnehmer_innen erwartet wird, dass sie das gesamte Workshop-Programm, das sich über zwei Tage erstreckt, besuchen.
Workshop-Teilnehmer_innen, die an der Akademie der bildenden Künste studieren, können 2 ECTS (Workshop B1 oder B2 aus dem Studiengang Bildende Kunst) anrechnen.