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Musikalische Kratzung
Extreme elektrische Schwingungen treffen auf improvisierte Beats, kreuzen sich in durch wilde Schläge befreiten Groove. Die neue Platte der Schlagwerkermeister Igor Groß und Emanuel Lipuš löst die Fesseln der Genres und kombiniert neue Musik und SchlaEr-zeug zu einer trippigen und tanzbaren Klangwand. Ihr Sound lässt niemanden auf den Stühlen mit, sondern holt das Publikum auf eine Reise ins Unermessliche.
Seit 20 Jahren basteln Groß und Lipuš, die sich zu Schulzeiten in Kärnten kennengelernt haben, an ihrem großen Experiment. Den Musikstil, den sie begründen wollen, nennen sie schlicht „Innovation“. Wie das klingt? Die beiden wirbeln dafür Worte aneinander, sprechen von „Free Beat Downhill Techno“, von „Trance Free Ecstasy“, von „Spacejump-Balladen“. Was davon zutrifft? Alles!
Die Platte, die sie in den zwei Pandemiejahren in die Welt geboren haben, ist ihre Live-Qualität anzuhören. Die beiden Musiker und Musiklehrer tourten 2020 mit dem Theaterwagen Schloss Porcia durch Kärnten. Was sie dort spielten, war immer frei improvisiert, aber wirkt durch den unheimlichen Draht zwischen Groß und Lipuš immer überlegt. Aus der Tour ging das vorliegende Werk hervor, dass in der Villa For Forest in Klagenfurt das Licht der Welt erblickte. Die Titel der Tracks erinnern an Ausrisse aus Tagebüchern, Beschwörungen einer Zeit auf Tournee und in den Straßen der Stadt. Irgendwo zwischen „ämtinäs“, „10 versäumte anrufe“ und „kopfkino“ stellt sich eine Intensität ein, die persönlich und unmittelbar wirkt. Die Zuhörer treten in Dialog mit Zweien, die sich nicht scheuen, sich neckisch „Nestverputzer“ zu nennen, oder „Rampengelsen“, die in den Horizont fliegen. Es gibt wenig Schöneres, als ihnen dabei nachzuhören.