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Nesterval: Der Rosa Winkel

Performance
Von Donnerstag
16. Mai
2024
bis Freitag
31. Mai
2024
brut nordwest
Nordwestbahnstraße 8-10
1200 Wien
➜ edit + new album ev_02xZPTzL4nZJmryIpsv47G

Die Mai-Termine von Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen sind ausverkauft.
Der Vorverkauf für die Juni-Termine startet am Di., 21. Mai um 13:00 Uhr.

Nesterval
Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen
Performance / Theater
Neubearbeitung in deutscher Sprache / 5 Termine mit ÖGS Dolmetschung / 2 Termine mit englischer und spanischer Flüsterübersetzung
{Verfolgung} {Widerstand} {Niemals vergessen}

Wie lässt sich Gedenken heute leben? Wie drohender Gefahr etwas entgegensetzen? Der Rosa Winkel basiert auf Nestervals Erfolgsproduktion Die Namenlosen, die in der letzten Saison wochenlang auf dem brut-Spielplan stand, anschließend beim Internationalen Sommerfestival Kampnagel zum „Festival-Hit im Hamburger Hafen“ wurde und die Besucher*innen hier wie dort bis ins Herz berührte. Die Namenlosen war für den Wiener Theaterpreis Nestroy nominiert, die Hamburger Version für das nachtkritik-Theatertreffen. Nesterval erzählt auch die überarbeitete Fassung mit dem Titel Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen als immersives Erlebnis. Ein Abend, der unter die Haut geht: Das Stück setzt sich mit der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans Menschen in Wien während des Terrors des Nationalsozialismus auseinander und macht dabei das Publikum zu Gedanken der Protagonist*innen. Erinnerungskultur, die das „Niemals vergessen“ lebendig hält.

Das Areal des Wiener Nordwestbahnhofs. Am 2. August 1938 wird in der Bahnhofshalle die antisemitische Hass-Ausstellung „Der ewige Jude“ eröffnet. Hetze, Denunziation, Zwangsarbeit, Deportation und der Abtransport von Raubgut bestimmen das Leben vieler. Auch Homosexuelle und trans Menschen geraten ins Visier der Nationalsozialisten; sie werden verfolgt und verhaftet, wer ins Lager kommt, muss dort den „Rosa Winkel“ tragen, steht in der Hierarchie der Häftlinge ganz unten.

In einer der Hallen auf dem weitläufigen Nordwestbahnhofgelände befindet sich das Lager der Porzellanmanufaktur Nesterval samt zugehöriger Kantine, in der Mitglieder der Familie, Arbeiter*innen und Anrainer*innen einander begegnen. Martha Nesterval, nach außen treue Nationalsozialistin, ist für die Firma vor Ort und soll ihren Neffen unter ihre Fittiche nehmen. Ihr Gatte, ein systemtreuer Arzt, soll den jungen Mann von seiner „träumerischen Art“ heilen. Doch das Umfeld, in das die Tante den Neffen einführt, eröffnet diesem erst recht eine neue Welt. Denn nachts, so heißt es, werde die Firmenkantine zu einer inoffiziellen, geheimen Kaschemme – und zum Zufluchtsort für die, wie sie sich selbst nennen, „Namenlosen“, deren Leben bei Tag so oft von Selbstverleugnung, Angst und Bedrohung bestimmt ist. Doch diese aufregende Parallelwelt ist auch gerade dabei, „Stück um Stück und Mensch um Mensch“ vernichtet zu werden. Die Aktivitäten rund um die Kantine und das nächtliche Treiben haben das Interesse der Polizei geweckt, die im Umfeld der Gruppe zu ermitteln beginnt: Es gebe Indizien, die auf unzüchtiges Verhalten und kriminelle Energien schließen lassen.

Das Publikum folgt in Der Rosa Winkel – Die Geschichte der Namenlosen den Figuren durch aufwendig gestaltete Räume, erlebt Storylines, die auf historischen Biografien beruhen und klug miteinander verwebt sind. So kommen die Zuschauer*innen in dieser Nesterval-Produktion so nah an die Charaktere heran wie noch nie, denn sie verkörpern die Gedanken der Figuren. Gedanken, die ständig durch die Geschichte begleiten.

Nesterval ist ein 2011 in Wien gegründetes immersives Theaterensemble. Es versteht sich als queeres Volkstheater, das Klassiker der Literatur- und Theatergeschichte in die Gegenwart übersetzt, überzeichnet und dekonstruiert. „Nesterval sind die Popstars der freien Wiener Szene“, heißt es in der Jury-Begründung für den Nestroypreis 2023. Im Zentrum jeder Inszenierung stehen die Lust am Spiel, das Schaffen eines theatralen Erlebnisraums und das Einbeziehen des Publikums in die Performance. Der interaktive Handlungsspielraum eröffnet sich durch Empathie, durch überraschende Rollenbesetzung und vor allem durch das Gespräch, das auch nach der Vorstellung zwischen Publikum und Darsteller*innen gesucht und geführt wird. Bei Nesterval steht eine queere Technik der Selbstermächtigung im Vordergrund, bei der die lustvolle Ebene des Spiels stets auch eine politische Dimension hat, aktuelle gesellschaftspolitische Fragen aufgeworfen und verhandelt werden. Alle Produktionen basieren auf epochalen Erlebnissen der – fiktiven – Familiendynastie Nesterval. Sämtliche der bisher mehr als 25 in Österreich und international gezeigten Stücke sind ortsspezifisch angelegt und nehmen Bezug auf den kulturellen, sozialen und historischen Hintergrund des jeweiligen Spielorts. So tragen sie zur Dezentralisierung des Kunst- und Kulturbetriebs bei. Das Ensemble besteht aus rund zwanzig Performer*innen, Drag-Artists und Schauspieler*innen, die in unterschiedlichen Formationen die Geschichte der Familie Nesterval erzählen. Dreimal war Nesterval bereits für den Wiener Theaterpreis Nestroy nominiert – zuletzt 2023 für Die Namenlosen. 2020 wurde Nesterval für Der Kreisky Test mit einem Nestroypreis ausgezeichnet.

Do., 16. / Fr., 17. / Fr., 24.* / Do., 30.** / Fr., 31. Mai & Sa., 01. / Mo., 10.*** / Do., 13.* / Fr., 14.* Juni [Check in: 19:00 – 19:45 Uhr / Beginn: 19:45 Uhr (kein Nacheinlass)]
Di., 21.* / Mi., 22. / Do., 23. / Mo., 27. / Di., 28. Mai & Di., 04. / Mi., 05. / Do., 06. / Di., 11. / Mo., 17. / Di., 18. Juni [Check in: 17:30 – 18:15 Uhr / Beginn: 18:15 Uhr (kein Nacheinlass)]

*Termin mit ÖGS Dolmetschung
**Termin mit englischer Flüsterübersetzung
***Termin mit ÖGS Dolmetschung und englischer oder spanischer Flüsterübersetzung

 

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