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Deeper Inside Event
Sophie Dvořák
Barbara Hainz
Clemens Hollerer
Marko Lulić
In einer künstlerischen Praxis, die konzeptuelles Zeichnen, Collage, Skulptur und Sammeln umfasst, beschäftigt sich Sophie Dvořák mit Fragen zu Raum und Territorien und deren Repräsentationscodes, Geschichte und Wahrnehmung. Sie schafft Kunstwerke und installative Arrangements, die abstrakt-fiktive Illustrationen von Welt(en) sowie Wissen und Interpretationen von Geschichte und räumlichen Beziehungen darstellen.
Als ich vor einigen Jahren anfing, mit Fotografie und Wachs zu arbeiten, interessierten mich vor allem die Themen Erinnerung, Intimität und die Suche nach einer Lösung für das paradoxe Verlangen, eine persönliche Wahrheit durch Fotografie zu vermitteln, während und schützen es gleichzeitig vor einem aufdringlichen Blick. Alle Arbeiten hier sind aus Paraffinwachs gefertigt, das in unterschiedlichen Berufsfeldern zur Konservierung, zum Schutz oder zur Isolierung eingesetzt wird. Hier wird es aus den gleichen Gründen verwendet - das Wachs wird Schicht für Schicht über die Fotografien gegossen, um sie zu verbergen und (fast) verschwinden zu lassen. Was die Fotos zeigen, scheint keine Rolle mehr zu spielen - weder für mich noch für den Zuschauer. Es gibt sie jedoch immer noch … Barbara Hainz
Am 23. Juni 1985 stürzte die Boeing 747 Air India Flug 182 vor der Küste Irlands infolge einer Bombenexplosion ab. Dieser und andere Flugunfälle führten zu Clemens Hollerer´s Nachforschungen zu Flugzeugkatastrophen und waren der Ausgangspunkt für diese neue Werkserie. Auf die Tafeln gemalte, alphanumerische Codes mit denen man das jeweilige Flugzeug identifizieren kann, stehen so stellvertretend für diverse tragische Flugzeugkatastrophen mit zahlreichen Todesopfern.
Bei den „Performative Sculptures“ geht es Marko Lulić um das Skulpturale. In den Verbesserten Partisanendenkmälern und anderen modernistischen Nachbauten, einem großen Teil seines Werkes, geht es dem Künstler um Raumpraxis, das heißt um das Ausloten des Verhältnisses von Körper und Raum sowie Körper und Skulptur. Es ist ein ähnlicher Prozess des Begreifens, der De-Monumentalisierung und des Aufladens wie bei den erwähnten skulpturalen Arbeiten, den er bei seinen Performances und performativen Videos anwendet, nur ist die konkrete Methode eine andere. Nicht die Schrumpfung und Veränderung eines Objekts steht im Vordergrund, sondern das Erfahren einer Skulptur oder eines Raumes durch das tänzerische Besetzen eines Ortes. Die Arbeiten sind, wenn auch immateriell, skulptural gedacht und erarbeitet – Skulpturen im erweiterten Sinne, performative Skulpturen.