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The Generations Season Event
Die Durational Performance The Generations Season handelt von Veränderung und Altern. Im Mittelpunkt der Herbstsaison im Kunstraum Der Betrieb steht die Begegnung zwischen Performer*innen aus unterschiedlichen Generationen zwischen 23 und 69 Jahren. Mit Bewegung und Dialogen verhandeln sie (abstrakte) Konzepte wie Zukunft, Verlust, Erbe, Hoffnung, Zeit oder FOGO (Fear of Growing Old), die Angst vorm Altwerden. In dieser prozessorientierten Arbeit mäandert der Ort des Denkens zwischen Sprache und Körper und schafft so assoziative Highways von Empathie und Verbindung.
Für The Generations Season wird der Kunstraum Der Betrieb hinter der Wiener Stadthalle zu einem Ort für verkörperte Reflexion, die durch den Tanz und die künstlerische Praxis entsteht. Das Publikum kann den Raum jederzeit betreten, so lange bleiben, wie es möchte, und auch immer wiederkommen. In Zusammenarbeit mit den Performer*innen Esther Balfe, Frans Poelstra, Alexander Gottfarb, Valeria Chavez Chong und Stéphanie Evrard sowie mit der Livemusik von Zosia Hołubowska entsteht so eine Landschaft choreografierter Gedanken – eine denkende Choreografie.
Mit jeder Vorstellung tauchen die Tänzer*innen in ein choreografisches „Perpetuum mobile“ ein. Geleitet von Metaphern bewegen sie sich in Kreisen und Spiralen, in Diagonalen, vorwärts, rückwärts und seitwärts – im Versuch, das Unsagbare zu vermitteln, das Vergängliche zu berühren.
Das Team von Der Betrieb beschäftigt sich mit der Idee der Gleichzeitigkeit als einer Möglichkeit, sich auf einen anderen Körper einzustimmen. Der synchronisierte Tanz wird zu einer Bestätigung der Individualität der Performer*innen, er wird zu einer Metapher: einen Körper haben als menschlicher Zustand.
The Generations Season führt die Idee eines zärtlichen Dialogs ein. Das Publikum ist aufgefordert, den Verlauf dieser Konversation zu bestimmen. Z. B. könnte ein zärtlicher Dialog davon handeln, dass einer Person etwas am Herzen liegt. Oder er könnte von Haut handeln. Er entsteht, wenn man wirklich etwas über die andere Person erfahren möchte, auch die Grenzen der Anderen akzeptiert. Man stellt nur eine begrenzte Anzahl von Fragen, spürt auch, was die Anderen sagen möchte, zeigt Neugier, ohne zu drängen, ist offen für jede Art von Antwort, hat keine Erwartungen. Und was macht man, wenn der zärtliche Dialog langweilig wird? Man wächst über sich hinaus …
Der Betrieb ist ein Kunstraum im 15. Wiener Gemeindebezirk. Er wurde von den Choreograf*innen Alexander Gottfarb und Anna Maria Nowak 2022 initiiert und entstand aus dem Wunsch heraus, eine Alternative zu kommerziellen Räumen wie Geschäften, Kaffeehäusern und Schönheitssalons anzubieten. Der Betrieb ist ein Raum, in dem das Zusammensein geübt wird. Das Publikum kann gratis eintreten und seine Zeit damit verbringen, zuzuschauen, nachzudenken und am Tanz und am Kunstschaffen teilzunehmen. Bisher veranstaltete Der Betrieb vier Seasons: The Emotional Season, The Democratic Season, Your Season – In Search of a Common Season und The Ritual Season.
Anna Maria Nowak ist freischaffende Künstlerin. Sie wurde in Polen geboren, lebt und arbeitet seit 2005 in Wien. An der Universität Danzig studierte sie Skandinavistik. Ihre Tanzausbildung erhielt sie an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. Sie ist Gründungsmitglied von Archipelago – Verein für Performative Künste, The Loose Collective und Arbeitsplatz Wien. Seit 2006 arbeitet sie kontinuierlich mit Liquid Loft / Chris Haring. In ihren eigenen Projekten erforscht sie das Zusammenspiel von Gedanken, Empfindungen, Sprache und Bewegung und fokussiert dabei auf Emotionen, Alter, Framing und Metaphern.