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MQ Freiraum | Eintritt frei l in englischer Sprache
begrenzte Plätze, Anmeldung erbeten unter: veranstaltung@mqw.at
Internationales Symposium über zeitgenössische künstlerische Praktiken im Dialog mit indigenem Wissen im Umgang mit der Natur. Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellungen Ursula Biemann – Becoming Earth und Rodrigo Braga – Nullpunkt im MQ Freiraum sowie als Teil der Vienna Art Week.
Teilnehmer:innen: Rodrigo Braga, Ursula Biemann, Hernando Chindoy, Alfredo Ledesma, Marcella Marer, Eduardo Jorge de Oliveira und Cristina Rodriguez
Einführung:
Die geografischen, politischen, kulturellen und sozialen Bedingungen, unter denen wir leben, prägen unsere Existenz und beeinflussen tiefgreifend unser Verhältnis zur Natur. Eine indigene Person aus dem Amazonasgebiet hat eine andere Lebensgeschichte und ökologische Erfahrung als jemand, der in Europa lebt. Wie beeinflussen diese ökologischen, intellektuellen und spirituellen Einflüsse den Umgang mit der ökologischen Krise und die Ansätze und Lösungen, die wir wählen? Wie trägt Kunst dazu bei diese Unterschiede zu erforschen, zu erkennen, zu verstehen und von ihnen zu lernen?
Im Rahmen dieses internationalen Symposiums, das in Verbindung mit den Ausstellungen Ursula Biemann – Becoming Earth und Rodrigo Braga – Nullpunkt im MQ Freiraum organisiert wird, diskutieren Künstler:innen, Schriftsteller:innen, Forscher:innen und ein indigener Führer darüber, wie Kunst uns helfen kann, das Zusammenspiel zwischen verschiedenen Wissenssystemen, Kommunikationsformen sowie sozialen und ökologischen Realitäten zu verstehen. Am 15. November 2024 werden wir im Laufe von vier Stunden zentrale Fragen erörtern, wie Kunst und Natur im Kontext dezentraler Diskurse gedacht werden können. Durch die Linse gelebter Erfahrungen, kulturellen Gedächtnisses und indigenen Wissens werden wir untersuchen, wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Natur entwickelt.
Zentrale Fragen: Welchen Platz hat die Kunst, wenn wir über Ökologie, Umwelt und den Klimanotstand sprechen? Können wir Kunst und Ökologie auf globaler Ebene diskutieren? Wie kann dezentrales Wissen in den Umgang mit Kunst und Ökologie eingebunden werden? Wie lassen sich dezentrale Lebenserfahrungen in die Diskurse über Kunst und Natur einbeziehen? Wie lassen sich die Rechte der Natur in den künstlerischen Diskurs integrieren? Können Künstler:innen Aktivist:innen für die Umwelt sein?
Programm:
16h – 16.15h
Begrüßung durch Bettina Leidl, Direktorin, MuseumsQuartier
Einführung durch Verena Kaspar-Eisert, Chefkuratorin, MuseumsQuartier
16.15h – 16.35h
Interweaving – Sensibilisierungs-Performance von Alfredo Ledesma
Alfredo Ledesmas Performance lädt das Publikum ein, das Symposium mit einer Aktivierung des ästhetischen und spirituellen Sensoriums zu beginnen. Die Performance fördert eine kollektive Sensibilisierung, die darauf abzielt, die Grenzen zwischen Mensch und Natur aufzulösen. Die kurze kollektive Aktion soll Reflexion und das Fühl-Denken in Harmonie mit der Natur und nichtmenschlichen Wesen stärken. Eine reflektierende Folie, mit der Ledesma arbeitet, wird zum Klangobjekt des Windes und symbolisiert die Verbundenheit allen Lebens.
16.30h – 17h
Vibrating Skins: Towards an Epidermal World Environment von Eduardo Jorge de Oliveira
In diesem Vortrag geht der Begriff der Haut über ihre biologischen und sozialen Funktionen hinaus und wird als vermittelndes Umfeld zwischen Individuen und Kollektiven betrachtet. Menschen schützen nicht nur ihre eigene Haut; sie verbünden sich mit Nichtmenschen in einer möglichen epidermalen Weltumwelt, die eine Reihe von Vermittlungen mit sich bringt. Epidermale Lesarten versuchen, Dichotomien wie Natur und Kultur, Bild und Text, Nichtmensch und Mensch zu überwinden und ermöglichen eine strategische Stärkung des Umweltbewusstseins. Dieser Vortrag kartiert eine Ökologie der Bilder in verschiedenen künstlerischen Praktiken, die die Haut thematisieren – unter anderem bei Uyra Sodoma, Mario Cravo Neto, Rodrigo Braga, Rosana Paulino, Nuno Ramos, Ricardo Aleixo und Lenora de Barros.
17h – 18h
The Capsule of Fables von Rodrigo Braga
‘The capsule of fables’ ist die Bezeichnung, die Rodrigo für das hybride Objekt zwischen Ei und Auge in seiner Ausstellung Nullpunkt im MQ Freiraum verwendet. Auf Basis dieses Elements wird der Künstler über die Themen sprechen, die in der Ponto Zero-Serie angesprochen werden, sowie über einige Schlüsselwerke seiner künstlerischen Arbeit, die sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Umwelt befassen.
Q&A mit Rodrigo Braga
Moderation: Eduardo Jorge de Oliveira
18h – 18.20h Pause
18.20h – 19h
Forest as a Field of Mind von Ursula Biemann
In diesem Vortrag wird Ursula Biemann über ihre Zusammenarbeit mit indigenen Inga-Führern und -Pädagog:innen sprechen, die das Projekt Devenir Universidad – eine Plattform für biokulturelle Bildung in der Region Putumayo in Kolumbien – mitgestalten. Devenir Universidad beschäftigt sich mit dem lebendigen kognitiven Territorium des Amazonas-Regenwaldes und den Möglichkeiten, wie die indigenen Gemeinschaften Wissen, das über Jahrtausende hinweg entstanden ist, schützen und weitergeben können. Biemann wird auch ihren jüngsten Künstlerfilm Forest Mind (2021) vorstellen, der verschiedene Wissensstränge zur Metaphysik der Pflanzen, zu Pflanzen-Mensch-Beziehungen und zur Codierung des Lebens in seiner Form als Informationsspeicher vereint.
19h – 20h
Earth medicine for a pluriversal art von Hernando Chindoy und Cristina Rodriguez
Wie können Museen und Kunsträume kollektive Geflechte sein, die zur Reduzierung von Ungleichheit und Extraktivismus beitragen, indem sie zeitgenössische Praktiken mit traditionellen Heilpraktiken kombinieren? Chindoy und Rodriguez sind Landschützende und soziale sowie ökologische Führungspersonen. In dieser Präsentation werden sie ihre Kosmovisionen über Land, Menschheit und das traditionelle Wissen ihres Inga-Volkes teilen.
Q&A mit Hernando Chindoy und Cristina Rodriguez
Moderation Marcella Marer
20h – 21h
Informelles Get-Together