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Gustav Deutsch: to be continued Event

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eSeL – Artverwandtes
Freitag 1. November
1. Nov.
Fr
18:00
Filmmuseum Nach links nach rechts nach oben nach unten und rundum – Teil 1
20:30
Filmmuseum Nach links nach rechts nach oben nach unten und rundum – Teil 2
Samstag 2. November
2. Nov.
Sa
15:30
Filmmuseum Die einfachen Dinge
Ein Werkstattgespräch mit Manfred Neuwirth
Sonntag 3. November
3. Nov.
So
16:00
Filmmuseum Film ist. 1–6 1998
Film Screening

Am 2. November jährt sich der Todestag unseres langjährigen Freundes und Projektpartners Gustav Deutsch (1952–2019) zum fünften Mal. Rund um dieses Datum präsentieren wir Programme, die verschiedene Aspekte seines vielseitigen künstlerischen Schaffens beleuchten – und zwar “nur” seines Schaffens als Laufbildschöpfer, denn Deutsch war darüber hinaus u.a. auch als Architekt und bildender Künstler tätig. Weltweit gefeiert wurde er aber vor allem als einer der originellsten Vertreter des Found-Footage-Films, was wir mit einem Marathon seines famosen Film ist.-Zyklus feiern. Davor gibt es Beispiele aus Deutschs bemerkenswertem Videoschaffen und als Auftakt bisher unveröffentlichte bzw. kaum gezeigte Super-8-Filme in neuen digitalen Versionen.

Letztere sind auch ein Beispiel für die bedeutenden Filmbestände aus dem Bereich der österreichischen und internationalen Avantgarde, die das Österreichische Filmmuseum seit Jahrzehnten bewahrt. Außerhalb industrieller und kommerzieller Kontexte entstanden, sind viele davon kulturell bedeutsame Unikate. Mit Unterstützung der Republik Österreich im Rahmen des Förderprogramms “Kulturerbe digital” konnten wir aus dem uns von Deutsch überantworteten Nachlass bisher nicht gesicherte Werke vollständig in 2K digitalisieren. Dieses Schmalfilmwerk umfasst 63 Kurzfilme und wurde gemeinsam mit seiner langjährigen Partnerin im Leben und in der Kunst, der Multimedia-Künstlerin Hanna Schimek, erschlossen.

Eine besondere Herausforderung bestand darin, die Arbeitsweise und Aufführungspraxis von Gustav Deutsch mitzudenken. Manche dieser Schmalfilme nahmen nie eine finale Form an und wurden über die Jahrzehnte stetig überarbeitet. Anderes diente eher dem Zweck einer filmischen Notiz. Einige Filme wurden zwar bei Veranstaltungen präsentiert, dennoch ist dieser Werkkorpus bislang weitgehend unbekannt. Nun laden zwei mit Schimeks Unterstützung zusammengestellte, nach Themenfeldern kuratierte Kurzfilmprogramme zur Entdeckung ein.

In einem Gespräch mit Medienwerkstatt-Mitbegründer Manfred Neuwirth widmen wir uns den frühen Videoarbeiten, die Deutsch gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Architekten Ernst Kopper (1945–2024) Anfang der 1980er realisierte: Diese in der Medienwerkstatt produzierten “Filme aus Niederösterreich” sind erstaunliche historische Dokumente der heimischen Videobewegung und bezeugen einen eigenwilligen “kultursoziologischen” Zugang zum Leben in der Provinz. Deutschs Entwicklung vom Dokumentarischen zum Konzeptuellen wird anschließend mit einer Rarität demonstriert: Die ursprünglich als Videoinstallation ausgestellte Kompilation Internationaler Sendeschluss (1992) war auch als work in progress angelegt, was eine Verbindungslinie zu seiner stetig expandierenden und immer neue Zugänge entdeckenden Found-Footage-Arbeit zieht, die er ab den 1990ern mit Schimek realisierte.

Diese Beschäftigung mit gefundenem Material kulminierte in der Film ist.-Trilogie, die den unendlichen Reichtum des Mediums mit spielerischem Vergnügen und forschendem Eifer erkundet: Film ist. 1–6 (1998) widmet sich dem wissenschaftlichen Film als einer Geburtsstätte des Kinos, Film ist. 7–12 (2002) versammelt dazu Fundstücke vom Jahrmarkt, Varieté und Studio und Film ist. a girl and a gun (2009) untersucht eines der Leitthemen des Kinos – die Konfrontation der Geschlechter – als “Drama in fünf Akten”. Die Beschäftigung mit dem Film ist ein unerschöpfliches Thema: to be continued steht am Ende dieser Arbeiten, ein Motto, das wir für diese Reihe geborgt haben. Denn auch die Beschäftigung mit dem Werk von Gustav Deutsch wird im Filmmuseum weitergehen. (Michael Loebenstein, Christoph Huber, Lena Stötzel, Johannes Minas)

Die Programme am 1. und 2. November werden von Hanna Schimek, Manfred Neuwirth und Filmmuseum-Mitarbeiter*innen Lena Stötzel und Johannes Minas eingeführt.

In Kooperation mit der Medienwerkstatt Wien

 

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