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«Ich glaubte, dass ich jetzt meinen eigenen persönlichen Kompositionsstil gefunden hätte, und erwartete, dass alle Probleme […] gelöst wären», schrieb Schönberg über seine Kammersymphonie op. 9 von 1906. Die wilde Erregung des Wiener Konzertpublikums vor über 100 Jahren ist aus heutiger Sicht schwer nachfühlbar: 1913 «konnten sich die Freunde der Musik über dieses geradezu ernste Tonstück […] nicht halten» und sorgten für den berühmtesten Skandal der Musikgeschichte. Beim Festkonzert im Rathaus interpretieren junge Musiker:innen der MUK und der Bruckner Universität dieses Werk in der großen Orchesterfassung, gemeinsam mit der 1930 fertiggestellten Begleitungsmusik zu einer Lichtspielscene. Es wäre nicht Wien Modern, wenn nicht wenigstens ein jüngeres Werk am Programm stünde, das freilich auf seine ganz andere Art ebenfalls längst zum Klassiker geworden ist: Alison Knowles, Wegbegleiterin des Schönberg-Schülers John Cage und Fluxus-Pionierin, beschränkte die Partitur ihrer aufsehenerregenden Proposition von 1962 auf drei Worte: «Make a Salad.».