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Die Menschen im Osten Österreichs wurden zwar sofort nach der Befreiung mit allen Schrecken der Vernichtungs-lager konfrontiert, doch infolge einer bisher unbekannten sowjetischen Sprachregelung, die erst im August 1945 obsolet wurde, waren in den Gaskammern sowjetische Kriegsgefangene, friedliche Sowjetbürger und Antifaschisten aus ganz Europa, bloß keine Juden, gestorben. Österreichs Politikern konnte dies nur recht sein. Sie fanden nach der Befreiung kein Wort des Bedauerns über das Schicksal der Juden und für Österreichs Leitartikler, deren Meinung damals die wichtigste Orientierungshilfe darstellte, hatte der Holocaust niemals stattgefunden.
Daher unterblieb in Österreich die Entwicklung von Abwehrkräften gegen den Antisemitismus, die zugleich die mächtigsten Abwehrkräfte gegen Rechtsextremismus und Rassismus sind, und es wurde auch niemals versucht, sie – wie ab den 1960er Jahren in Westdeutschland – wenigstens teilweise nachzuholen.
Prof. Hellmut Butterweck präsentiert seine Publikation und gibt Einblick in das im Zuge seiner akribischen Textanalyse gewonnene Material.
Leitung Podiumsdiskussion: Dr. Winfried R. Garscha, Senior Historian, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Hellmut Butterweck, geboren 1927 in Wien, wurde 1948 Journalist, schrieb für zahlreiche Medien Kritiken, Glossen, Satiren, Reportagen und Essays zu verschiedenen Themen, zeitgeschichtliche Beiträge sowie zahlreiche Stellungnahmen gegen antidemokratische, antisemitische und neonazistische Tendenzen. In der Wochenzeitung “Die Furche“ war er für Theaterkritik, Zeitgeschichte und Literatur verantwortlich. Er verfasste Theaterstücke, u.a. “Das Wunder von Wien“(1982), Hörspiele, den Roman „Tote im Verhör“ (2008) sowie Bücher über zeitgeschichtliche und ökonomische Themen. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Preis der Stadt Wien für Publizistik und ist Theodor Kramer-Preisträger 2025.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes.
Einlass 18:00 Uhr
Eintritt frei