We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Auf der Suche nach einer performativen Sprache für das Unsagbare
Dokumentarfilm-Premiere The more it comes the more it goes mit anschließender Podiumsdiskussion & Dokumentarfilm-Screening Don’t touch my holocaust
Der israelische Regisseur David Maayan gilt als Pionier des experimentellen und interaktiven Theaters. Er übersetzte und inszenierte in Israel und vielen anderen Ländern zahlreiche Theaterstücke und kreierte Performances für Theaterhäuser und Festivals – u. a. für die Wiener Festwochen, die Berliner Festwochen, das Theaterspektakel Zürich, das Schauspielhaus Wien, Linz 09 u. v. a. Er beschäftigt sich in seinen künstlerischen Arbeiten immer wieder intensiv mit dem Thema Holocaust, sucht nach neuen künstlerischen Möglichkeiten, das Unsagbare zu thematisieren und alternative, erlebbare Perspektiven für das Publikum anzubieten.
Gemeinsam mit einer Gruppe von Künstler:innen, darunter Smadar Yaaron, Moni Yosef und Khaled Abu Ali, gründete er das Akko Theatre Center im Norden Israels. Viele Jahre leitete er diesen Theaterort, der neue Wege des sozialen Theaters geht. Das Akko Theatre Center bemüht sich um starke Allianzen zwischen palästinensischen und israelischen Künstler:innen und um einen offenen, fruchtbaren Austausch innerhalb der Gesellschaft. Außerdem war er künstlerischer Leiter des Straßenfestivals in Jerusalem und des Akko Festivals.
Zu den zentralen Themen in seiner Arbeit zählt das Gedenken an und das Denken über den Holocaust; inwiefern sich das Erinnern in verschiedenen Generationen unterscheidet; und wie in Familien heute, 80 Jahre später, darüber erzählt wird.
Das Theater Nestroyhof Hamakom, das eine langjährige Zusammenarbeit mit David Maayan verbindet, zeigt zwei filmische Dokumentationen über seine Arbeit als Regisseur.
Der erste Abend, 21. Mai, zeigt Don’t Touch My Holocaust, von Asher Tlalim aus dem Jahr 1994, der sich mit der Performance Arbeit Macht Frei in Toidtland Europa beschäftigt. Die Performance wurde im Acco Theatre Center, in Berlin, Hamburg, Recklinghausen, Zürich und bei den Wiener Festwochen aufgeführt. Der Film folgt Spieler:innen und Publikum in unterschiedliche Spielstätten von Marokko bis Deutschland und untersucht die Auswirkungen des Holocaust auf die Kinder und Enkel von Opfern und Täter:innen in verschiedenen Kulturen und ihre unterschiedlichen Entscheidungen, sich zu erinnern oder zu vergessen.
Der jüngst erschienene Dokumentarfilm The more it comes the more it goes, der am zweiten Filmabend, 22. Mai, seine Premiere feiert, begleitet die Entstehung der gleichnamigen Theaterperformance, die 2022 für das Theater Nestroyhof Hamakom von David Maayan anhand von Texten und Gesprächen mit Darsteller:innen, Schüler:innen, Künstler:innen und Autor:innen, u. a. mit Joshua Sobol und Magda Woitzuck entwickelt und uraufgeführt wurde. Anschließend an die Filmpremiere ist ein Gespräch der am Projekt beteiligten Künstler:innen am Podium geplant.
Zusammen umspannen diese beiden Filme über 30 Jahre einer einzigartigen künstlerischen Annäherung an die Auswirkungen des Holocaust auf die israelische und österreichische Gesellschaft sowie an die Art und Weise, wie sich jüngere Generationen weiterhin mit dieser Geschichte auseinandersetzen.
PROGRAMM
Mittwoch, 21. Mai, 19.00 Uhr
Filmscreening: Don’t touch my holocaust
1994/160min, von Asher Tlalim
Originalton: Englisch und Hebräisch, mit englischen Untertiteln
Dokumentarfilm über die Performance Arbeit macht frei in der Regie von David Maayan, aufgeführt im Acco Theatre Center, Israel, Berlin, Hamburg, Wien, Recklinghausen und Zürich
Donnerstag, 22. Mai 2025, 19.00 Uhr
Filmpremiere: The more it comes the more it goes
2025/50 min, von David Maayan
Originalton: Deutsch und Englisch, mit deutschen Untertiteln
Dokumentarfilm über den Probenprozess der Performance The more it comes the more it goes in der Regie von David Maayan, uraufgeführt 2022 im Theater Nestroyhof Hamakom
Mit anschließender Podiumsdiskussion
Am Podium: David Maayan, Joshua Sobol (via Zoom), Smadar Yaaron (via Zoom), Magda Woitzuck, Uli Probst, Theresa Martini, Aranya Aigner, Angelika Kisser Maayan, Brigitte Lackner