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Bei 130 Grad Celsius endet das Leben, wie wir es kennen. Doch bevor alles geht was leibt und lebt, beginnt etwas anderes: ein Flimmern, ein Riss in der Ordnung der Dinge, ein Moment zwischen Dasein und – ja, was genau eigentlich? Die Ausstellung 130° erkundet diese fragile Schwelle – einen Raum, in dem Hitze, Form und Widerstand aufeinandertreffen. Dieses künstliche Habitat versammelt Spuren von Entitäten an diesem Dazwischen: Fragmente von Hitze, entkoppelte Fruchtkörper - biologische Formen, losgelöst von ihrem Ursprung – erinnern an mikrobielles Überleben unter Extrembedingungen und finden sich da neben mathematischen Formeln und aktuellen Körpertemperaturen einer überhitzten Welt. In die Arbeiten eingebettete QR-Codes verknüpfen sie mit Echtzeit-Klimadaten – zwischen wissenschaftlicher Abstraktion und verkörperter Erfahrung.
Die Zahl 130 wird dabei mehr als ein biologischer Grenzwert. Sie wird zum Marker einer Transformation – eines Systems, das ins Schwanken gerät. Wie viel kann ein Körper, eine Struktur, ein Klima aushalten – und was beginnt, wenn sich etwas dagegen auflehnt?