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Verlangen wir das Unmögliche

Realismus nennt man in der Kunst wie in den Wissenschaften eine Auffassung, die meint, die Wirklichkeit so erreichen zu können, wie sie ist – ohne jegliche verzerrende Beimengungen der Form oder der Konstruktion. Formalismus und Konstruktivismus hingegen sind da skeptisch: Alles, was wir darstellen oder erkennen können, ist nach ihrer Auffassung nur aufgrund bestimmter Voraussetzungen zugänglich. Im Darstellen und Erkennen stellen wir also immer zugleich auch unsere Voraussetzungen dar und erkennen sie. Was uns dabei entgeht, kann man als das Reale bezeichnen.
Wie aber verhält sich der Realismus zu diesem Realen, das aus den Konstruktionen und Formen als deren unerreichbarer, „unmöglicher“ Rest herausfällt? Ist Realismus die einzige Treue zu diesem Realen? Oder ist es, im Gegenteil, eine beschwichtigende Strategie, die uns über dessen Verlust hinwegtäuscht? Und was heißt Realismus überhaupt - angesichts der Tatsache, dass unsere sogenannte Realität selbst zu einem beträchtlichen Teil aus medialen Bildern sowie aus Erinnerungen, Ahnungen, déjà-vus von solchen Bildern zu bestehen scheint?

Es diskutieren:

Judith Eisler Professorin für Malerei, Universität für angewandte Kunst

Jennifer Friedlander Professorin für Media Studies, Pomona College/California

Henry Krips Professor für Cultural Studies, Claremont Graduate University

in englischer Sprache

Diskussion
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
30.05.2012 (Wed)
17:00 -
Angewandte Expositur Rustenschacherallee , 1020 Wien - TransArts, Rustenschacherallee 2-4, 1020 Wien