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Architektur - Gedächtnis

DIE BEDEUTUNG DES HISTORISCHEN ORTES FÜR DIE GESTALTUNG VON ERINNERUNG IN KZ-GEDENKSTÄTTEN

Seit Mitte der 1990er-Jahre wurden die KZ-Gedenkstätten umfassend neu gestaltet. Neben der Überarbeitung von Ausstellungsinhalten bedeutete dies vor allem die umfassende Bezugnahme auf die bauliche Struktur des Konzentrationslagers in der Präsentation. Der konkrete Ort und seine Architektur bilden die Grundlage, von den Ereignissen im Gelände selbst zu erzählen: Neben Sanierung und umfangreicher Nutzung erhaltener Bausubstanz bedeutet dies die gestalterische Nachzeichnung der Grundflächen nicht mehr vorhandener Bauten, die Freilegung erhaltener Mauerreste, die Verknüpfung von Standorten mit schriftlichen Informationen und historischen (Gebäude-)Fotografien. Die Bedeutung der ehemaligen Lager als Gedenkorte wurde um die Funktion des Lernortes erweitert. Das Gedächtnis des Ortes sind nicht nur die Diskussionen und Entwicklungen, die zur Einrichtung eines Gedenkortes geführt haben, sondern auch durch Gestaltungsmittel eingelagerte Informationen. In der Auseinandersetzung mit den Inhalten werden die Schwerpunkte aktueller Strategien der Erinnerung ebenso sichtbar wie die Diskrepanz, die zwischen dem historischen Geschehen und seiner Präsentation bestehen.

Präsentation
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
13.12.2012 (Thu)
18:30 -
Österreichisches Staatsarchiv , 1010 Wien Dachfoyer des Haus-, Hof- und Staatsarchivs, Minoritenplatz 1, 1010 Wien