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Interspaces. Jeff Walls leuchtende Bilder des Urbanen
  1. CARL E. SCHORSKE LECTURE: INTERSPACES. JEFF WALLS LEUCHTENDE BILDER DES URBANEN

Die Fotografie, hat der kanadische Künstler Jeff Wall einmal gesagt, sei theoretisch für ihn nicht zu fassen, vielmehr ein „interspatial“, ein zwischenräumliches Medium. Inszenierungen eines Zwischenräumlichen sind auch die dargestellten Augenblicke seiner „Transparencies“, dieser großartigen großformatigen Leuchtkastenbilder, für die er berühmt geworden ist. 2003 waren sie in Wien zu sehen. Gefunden hat Wall seine Bilder des urbanen Lebens zumeist auf Streifzügen durch die Randzonen seiner Heimatstadt. Vancouver, mit seinem „Nebeneinander von unterschiedlichen Atmosphären, von differierenden und trennenden Erfahrungen“, gelingender oder misslingender Begegnung transnationaler Kulturen, wird bei ihm zur Stadt unserer Gegenwart. Und entsprechend er selbst, mit dem berühmten Wort Baudelaires, zum „Maler des modernen Lebens“. Gemeint ist eine spezifische Art des Sehens, Reflektierens und Schaffens, die in der künstlerischen Imagination gründet. Diese Imagination, die sich im Hier und Jetzt entzündet, schließt an die große Tradition der Tafelmalerei an, insbesondere jener des 19. Jahrhunderts, aber auch an die zeitgenössische Kunst der Avantgarde, an Bildkonzepte des Films und der Reklame, und sie führt Dialoge mit der Literatur und den verschwisterten Künsten.

Ursula Renner-Henke

Vortrag
Zeitgenössische Kunst
Urbanismus
Theorie
Fotografie
arts (general)
24.04.2014 (Thu)
18:00 -
Österreichisches Staatsarchiv , 1010 Wien Österreichisches Staatsarchiv, Dachfoyer, Minoritenplatz 1, 1010 Wien