rewind.esel.at
Letzte Orte vor der Deportation ? die Sammellager in Wien-Leopoldstadt. Überlebende berichten

DER WEG IN DIE VERNICHTUNG BEGANN MITTEN IN DER STADT
Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags 2017 werden an der ÖAW die Sammellager in der Leopoldstadt als letzte Orte vor der Deportation thematisiert. Bei einer Kooperationsveranstaltung mit dem Parlament kommen Überlebende, Historiker/innen und Politiker/innen zu Wort.

Fotopostkarte von Maxi Reich, geschrieben drei Tage vor seiner Deportation - Vorderseite. © Privatbesitz Fotopostkarte von Maxi Reich, geschrieben drei Tage vor seiner Deportation - Vorderseite. © Privatbesitz
66.000 Jüdinnen und Juden in Österreich wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Der Weg in die Vernichtung begann für einen großen Teil dieser Menschen mitten in Wien, in den Sammellagern im 2. Bezirk. Heute gibt es nur noch wenige Menschen, die davon als Zeug/innen berichten können.

Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags 2017 werden einige von ihnen über das Erlebte, und wie es ihr Leben geprägt hat, im Festsaal der ÖAW sprechen, einige werden via Videodokumentation zu Wort kommen. Die Gedenkveranstaltung ?Letzte Orte vor der Deportation – die Sammellager in der Wiener Leopoldstadt. Überlebende berichten? wird vom Parlament der Republik Österreich in Kooperation mit der ÖAW veranstaltet. Am Beginn steht ein Historiker/innen-Gespräch über Fakten und Hintergründe.

Themengebend für die Gedenkveranstaltung ist eine Ausstellung der ÖAW, die unter dem Ehrenschutz von Nationalratspräsidentin Doris Bures steht. Unter dem Titel ?Letzte Orte vor der Deportation. Kleine Sperlgasse, Castellezgasse, Malzgasse? beleuchtet sie vom 9. November 2016 bis zum 30. Juni in der Krypta des Heldendenkmals diese vergessenen Orte des Holocaust und die Schicksale der Opfer der Deportationen.

Nationalratspräsidentin Doris Bures und ÖAW-Präsident Anton Zeilinger werden Eröffnungsworte sprechen, Historiker/innen beleuchten die Funktion dieser Internierungslager mitten in der Stadt. Im Mittelpunkt stehen die Berichte von Überlebenden des Holocaust.

Programm

Begrüßung: Doris Bures, Präsidentin des österreichischen Nationalrats
Anton Zeilinger, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Moderation: Gerhard Baumgartner, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes

Gespräch mit den Historiker/innen: Dieter J. Hecht, Doron Rabinovici, Michaela Raggam-Blesch, Monika Sommer, Heidemarie Uhl

Filmausschnitt: Letzte Orte. Letzte Zeugen, Wien 2016
Regie: Frederick Baker
Kamera: Christian Haake
Schnitt: Andreas Wappel

Gespräch mit den Zeitzeug/innen Arik Brauer und Helga Feldner-Busztin

Arik Brauer, geb. 1929 in Wien, überlebte die NS-Zeit mit seiner nichtjüdischen Mutter in Wien. Arbeiten für das Technische Amt der IKG in verschiedenen Sammellagern, nach dem Krieg Studium an der Akademie der bildenden Künste; Maler, Grafiker, Bühnenbildner, Sänger und Dichter; Begründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus

Helga Feldner-Busztin, geb. Helga Pollak 1929 in Wien
1943 mit Mutter und Schwester nach Theresienstadt deportiert
Rückkehr nach Wien und Medizinstudium
Ärztin, lebt in Wien

Diskussion
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
24.01.2017 (Tue)
11:00 -