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Ansichtssache #19 - Martin Marquart. Ein Goldschmied und seine verborgene Seite

Eröffnung von Ansichtssache #19

Im Mittelpunkt der Ansichtssache #19 steht das eindrucksvolle Bildnis des Augsburger Goldschmiedes Martin Marquart, das um 1560 entstand und erst kürzlich restauriert wurde. Damit erstrahlt nicht nur der Dargestellte in neuem Glanz, sondern auch die bemalte Rückseite, die wohl erstmals überhaupt öffentlich gezeigt werden kann. Sie weist eine äußerst ungewöhnliche Thematik auf, denn bei der Szene eines Satyrs, der in Gegenwart des weinenden Amorknaben einer Nackten eine Kette überreicht, handelt es sich um ein Sinnbild käuflicher Liebe. So mag dem Mann, hier durch den triebhaften und hässlichen Satyr repräsentiert, auch das Liebesglück abhandengekommen sein, wie Amors Klagen veranschaulichen – immerhin aber bietet sich dem Wohlhabenden noch der Trost käuflicher Lustbefriedigung.

Lange wurde der Schöpfer des unsignierten Werkes in der Nachfolge des Augsburger Porträtmalers Christoph Amberger gesucht; wahrscheinlicher aber handelt es sich bei ihm um einen gebürtigen, in Italien geschulten Niederländer.

ES SPRECHEN

Stefan Weppelmann
Direktor der Gemäldegalerie

Guido Messling
Kurator

U.A.W.G. ansichtssache@khm.at

Eintritt frei mit Einladung.
Zu jeder Ausstellung in der Reihe Ansichtssache erscheint eine Publikation.

Vortrag
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
20.07.2017 (Thu)
19:00 -
Gemäldegalerie , 1010 Wien - Gemäldegalerie, Kabinett 14