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Story-Telling

How to Tell Impossible (Her)Stories and Amplify the Impossibility of their Telling
Symposium mit Saidiya Hartman und Tina Campt

Wie erzählen wir unmögliche Geschichten? Und wie kann man Bilder von absichtlich zum Schweigen gebrachten Subjekten hörbar machen? Wenn man Fotografien von den Schrecken der Sklaverei betrachtet, wenn man mit der Gewalt konfrontiert ist, die nach wie vor und auch heute noch das schwarze Dasein bestimmt – wie erzählt man dann diejenigen Geschichten, die sich in die Ränder des Unsagbaren und des Ungewussten verbergen? Können behutsames Hinsehen, aufmerksames Zuhören und kritisches Fabulieren einen Beitrag leisten zu jenen Experimenten in Freiheit, wie sie sich im Schatten der Sklaverei formieren? Wie können wir all unsere Sinne auf die verschiedenen affektiven Frequenzen einstellen und verschiedene Geschichten erzählen, wenn wir denn Geschichten anders erzählen wollen?

Donnerstag, 11. April, 18:00
mumok kino

Einführung: Ola Hassanein (via Skype)
Vortrag: Saidiya Hartman, Columbia University, New York: An Experiment with the Chorus

Der Vortrag setzt sich mit der Rolle künstlerischer, kreativer und spekulativer Methoden auseinander – und zwar im Sinne einer kritischen Praxis, die sich nicht mit den Beschränkungen des Gegebenen zufrieden geben möchte und stattdessen ein neues planetarisches Schema imaginiert.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt.

Freitag, 12. April, 10:00
IKL, Karl Schweighofer Gasse 3, 1070 Wien, IKL Raum 3.06

Vortrag: Tina Campt, Barnard Center for Research on Women, New York: Prelude to a New Black Gaze

Was ist ein “schwarzer Blick”? Dieser Vortrag versteht sich sowohl als Einladung wie als Provokation und möchte über den aktuellen Stand diasporischer Gegensichtbarkeit reflektieren. Zu diesem Zweck sollen sowohl einige Beispiele jener neueren kritischen visuellen Vokabulare untersucht werden, mit denen schwarze Künstler_innen ihr Publikum konfrontieren, als auch die radikalen Praktiken der Verweigerung, die sin in deren Arbeit finden.

Saidiya Hartman ist Professorin für Englische Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Columbia University. Sie ist Autorin von Scenes of Subjection: Terror, Slavery, and Self-Making at Nineteenth Century America (1997) und Lose Your Mother: A Journey Along the Atlantic Slave Route (2007). Hartman hat Artikel über Sklaverei, das Archiv sowie über Stadtthemen veröffentlicht, darunter The Terrible Beauty of the Slum, Venus in Two Acts und The Belly of the World. Sie war Cullman Fellow an der New York Public Library, Fulbright Fellow in Ghana, Whitney Oates Fellow an der Princeton University sowie Rockefeller Fellow an der Brown University. Ihr jüngstes, gerade erschienenes Buch Wayward Lives, Beautiful Experiments: Intimate Histories of Social Upheaval untersucht die sozialen Aufstände und radikalen Veränderungen des Alltagslebens in der Entstehungsphase schwarzer Ghettos in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts.

Tina Campt ist Claire Tow and Ann Whitney Olin Professor of Africana and Women’s, Gender and Sexuality Studies am Barnard College-Columbia University. Sie ist Autorin von drei Büchern: Other Germans: Black Germans and the Politics of Race, Gender and Memory in the Third Reich (2004), Image Matters: Archive, Photography and the African Diaspora in Europe (2012) und Listening to Images (2017). Als schwarze feministische Theoretikerin widmet sich Campt Themen der visuellen Kultur und zeitgenössischen Kunst. Momentan arbeitet sie unter dem Titel The New Black Gaze an einer neuen Sammlung von Essays. Campt ist momentan Abigail R. Cohen Fellow am Columbia Institute for Ideas and Imagination in Paris. Vor kurzem wurde sie als Research Associate für Visual Identities in Art and Design an die University of Johannesburg, Südafrika, berufen.

Vortrag
Konferenz
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
11.04.2019 (Thu)
18:00 -
mumok , 1070 Wien kino