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An der Schwelle

Samstag, 5. Oktober 2019

9:30 – 10:00 Uhr Anmeldung und Kaffee

Liminale Räume

10:00 – 11:00 Uhr

Steffen Zierholz (Getty/ACLS Postdoctoral Fellow in the History of Art / Bibliotheca Hertziana, Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte, Rom)

Zu einer jesuitischen Ästhetik des Liminalen

Der Vortrag versucht die virulente Frage nach dem „Jesuitischen“ der jesuitischen Kunst nicht in einem längst widerlegten „Jesuitenstil“, sondern in Hinblick auf eine Ästhetik der Liminalität zu beantworten. Die Grundlage hierfür bilden zunächst die Geistlichen Übungen des Ignatius von Loyola, insbesondere die sogenannte „Zusammenstellung des Raumes“ (compositio loci) und die Anwendung der Sinne (applicatio sensuum), die beide mit inneren Bildern der Imagination operieren.

Tobias Kämpf (Istituto di studi sammarinesi, Università degli studi, San Marino)

Lebendiges Erinnern: Liminalität als künstlerische Entgrenzung des Grabmals

Obgleich alle Kunstwerke mit einer Memorialfunktion den auch im Konzept der Liminalität erfassten Schwebezustand suchen, ist die architektonisch-plastisch definierte Gattung des Grabmals diejenige, welche diese ästhetische Dimension noch um eine rituell geformte bereichert: Nicht nur oszilliert das Monument als solches in einer kontroversen zeitlichen Verortung, sondern es verewigt mitunter auch eine Phase des Übergangs zwischen dem Akt des Verabschiedens und dem ebenso Unbekannten wie Endgültigen.

11:00 – 11:30 Uhr Kaffeepause

11:30 – 12.30 Uhr

Katarína Kravčíková (Master Student, Department of Art History, Masaryk University Brno)

Walking Towards the Threshold

The contribution wishes to dwell on the notion of liminality on two levels. On the one hand, it considers the corporeal as well as intellectual experience of the modern scholar pilgrim, crossing the line between theoretical and empirical scientific research. On the other hand, this theoretical basis will then be applied to the case of the Cathedral Notre-Dame du Puy-en-Velay (France) and its surrounding landscape, an exemplary case of liminal interactions in pilgrimage art.

Daniel Tischler (Student der Kunstgeschichte und der Vergleichenden Literaturwissenschaften, Universität Wien)

Stufen. Zur ästhetischen Funktion der Schwelle zwischen Langhaus und Chor in der Salzburger Franziskanerkirche

Zwei in den Triumphbogen der Franziskanerkirche kaum merklich eingespannte Stufen fungieren als ein Ort der Trennung und Kommunikation gleichermaßen. Sowohl sinnbildlich als auch konkret räumlich regelt diese Schwelle die Überleitung von der romanischen Architektur zur diaphanen Struktur der spätgotischen Raumkonzeption. In und mittels dieses liminalen Grenzbereichs wird der Blick aus dem Dunkeln ins Helle, in ein leibliches Erfahren des Erhabenen, überführt.

12:30 – 13:00 Uhr

Abschlussdiskussion und Resümee

Konferenz
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
05.10.2019 (Sat)
10:00 -