Genital( * )PANIC by Mary Maggic
finissage: 20.12.2019 - 19h

Seit hunderten Jahren wird unser biologisches und soziales Geschlecht über das Aussehen unserer Genitalien bestimmt. Mit einem nüchternen Blick zwischen unsere Beine. Zur Auswahl stehen nur zwei Optionen, obwohl es offensichtlich diverse, in einander übergehende und verschwimmende Eigenschaften gibt - dabei werden Körper unsichtbar gemacht und diszipliniert. Staatliche wissenschaftliche Institutionen messen die Höhe von industriellen und hormonellen Schadstoffen (Plastik zum Beispiel) immernoch mit Mitteln wie der ano-genitalen Distanz (AGD). Wissenschafter haben entdeckt, dass Menschen, die dadurch Hormon Schwankungen ausgesetzt sind, einen kürzeren Abstand zwischen Anus und Genitalien aufweisen. AGD ist damit eine top-down Methode, um das ‚von der Norm Abweichen‘‚ und binäres Geschlecht zu überprüfen, speziell über das Aussehen unserer Genitalien. Wenn sich unsere Körper (durch Umweltschäden) vermehrt hormonell verändern, wird sich unsere sozio-kulturelle Gesprächskultur ebenfalls verändern (die ja augenblicklich noch immer von Queer Phobie und Reproduktions-Futurismus geprägt ist)? Können wir großräumig Platz schaffen für all diese ‘Anderen’, diese Aliens unter uns, uns selbst miteingeschlossen? Das Projekt baut durch eine interaktive Scan Installation eine anonyme Datenbank auf. Und zwar aus 3D gescannten Genitalien und AGD Messungen, die der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Mitzumachen bedeutet, eine Geste des statistischen Widerstands zu leisten, und sich neue Parameter zu erträumen, für das ‚neue Normal‘, das ‚neue Natürliche‘, und den neuen ‚Ausbrüter‘. Wir schreiben unserer eigene Zukunft…