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Gestalterinnen – Frauen, Design und Gesellschaft im Wien der Zwischenkriegszeit

Frauen, Design und Gesellschaft im Wien der Zwischenkriegszeit

Das Symposium „Gestalterinnen – Frauen, Design und Gesellschaft im Wien der Zwischenkriegszeit“ wird erörtern, welches Design bzw. welche visuellen Sprachen Frauen entwickelt haben und ob sie ihre physiologischen und psychologischen Bedingungen und sozialen Vorstellungen anders formulierten als ihre männlichen Kollegen. In Verbindung mit der Re-Positionierung von Frauen in der Wiener Gesellschaft stellt das Symposium, mit Blick auf die Erweiterung der kulturellen Sprache, die Frage, welche Möglichkeiten in diesem Zeitabschnitt für Frauen im öffentlichen Diskurs vorhanden waren. Die Sichtung der besonderen Beiträge von Frauen wie Modedesignerin Emilie Flöge, Keramikerin Vally Wieselthier, Designerin Marie Reidemeister (später Neurath), Kunst- und Designhistorikerin Else Hofmann oder Sammlerin Bertha Pappenheim zur Wiener Kultur in der Zwischenkriegszeit legt eine kritische Rezeption von sozialistischen und konservativen politischen Ansichten zur Rolle von Frauen in der Gesellschaft nahe und ist für die Auseinandersetzung mit der Thematik essenziell. Damit in Zusammenhang stehen einige konkrete Erörterungen, wie etwa: Wie kann eine Gruppe von Fachfrauen neue Ausdrucksformen anbieten, um traditionelle paternalistische Sichtweisen, Bräuche und Praktiken zu hinterfragen? Beschäftigen sie sich, um diese Ziele zu erreichen, nicht nur mit Ästhetik, sondern auch mit anthropologischer Theorie, und wie werden diese Rahmenbedingungen in Wechselwirkung neu definiert?

PROGRAMM
DONNERSTAG 9.9.2021

15:00 Uhr Elisabeth Schmuttermeier (Gastkuratorin, MAK), Anne-Katrin Rossberg (Kustodin, MAK): Führung durch die Ausstellung DIE FRAUEN DER WIENER WERKSTÄTTE

16:30 Uhr Ungeteilte Aufmerksamkeit: Brauchen wir Frauen-Ausstellungen? Roundtable-Gespräch mit Claudia Cavallar (Architektin), Sabine Fellner (Kunsthistorikerin), Anne-Katrin Rossberg (Kustodin, MAK), Elisabeth Schmuttermeier (Gastkuratorin, MAK)
Moderation: Elana Shapira (Universität für angewandte Kunst Wien)

FREITAG 10.9.2021

10:00 Uhr Eröffnung

  1. Sektion: Gestalterinnen der Moderne – Wiener Werkstätte, Bauhaus und Isotype

Moderatorin: Bernadette Reinhold (Universität für angewandte Kunst Wien)

10:30 Uhr Ursula Prokop (Architekturhistorikerin, Wien): Hilde Blumberger (alias Jacqueline Groag) und ihr Wiener Frauennetzwerk
11:00 Uhr Elana Shapira (Universität für angewandte Kunst Wien): The Laugh of the Medusa: Ceramicist Vally Wieselthier and her “Anthropology of Women”
11:30 Uhr Inge Podbrecky (Bundesdenkmalamt, Wien): Von Wien nach Weimar. Frauen in der Kunstschule des Johannes Itten und am frühen Bauhaus
12:00 Uhr Christopher Burke (Universität Wien): Marie Reidemeister: Pioneer of Information Design
12:30 Uhr Diskussion
13:00 Uhr Mittagspause

14:00 Uhr Fortsetzung
2. Sektion: „Frauenpower“ – Designerinnen, Kunsthistorikerinnen und Sammlerinnen
Moderatorin: Andrea Winklbauer (Jüdisches Museum Wien)

14:15 Uhr Sophie Lillie (Kunsthistorikerin, Wien): Wegbereiterinnen der Wiener Moderne
14:45 Uhr Lena Krautgartner (Technische Universität Wien): Schwestern Flöge und die Wiener Werkstätte – Inszenierte Weiblichkeit zwischen Moderne und Tradition
15:15 Uhr Angela Völker (ehem. Kustodin der MAK-Textilsammlung): Bertha Pappenheim und ihre Textilsammlung
15:45 Uhr Sabine Plakolm (Technische Universität Wien): Else Hofmann, Kunstpublizistin, Kunstvermittlerin, Frauenrechtlerin (1893–1960)
16:15 Uhr Diskussion, anschließend kurze Pause
17:00 Uhr Elke Krasny (Akademie der bildenden Künste Wien): Schlussbemerkungen

PRAKTISCHE INFOS
Anmeldung erforderlich, Eintritt frei
Für den Zutritt ist die 3G-Regel einzuhalten: Geimpft, Getestet, Genesen.
Während des gesamten Museumsbesuchs ist verpflichtend ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Konferenz
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
09.09.2021 (Thu)
15:00 -
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