rewind.esel.at
Lagerbestände: Was machen wir mit der Kunst aus der Nazi-Zeit?

Keynote von Doron Rabinovici via Zoom
Lagerbestände: Was machen wir mit der Kunst aus der Nazi-Zeit?

Kunst im Nazismus war schmückendes Beiwerk für die Massenverbrechen. Aber nicht alles, was in der Nazizeit entstand, war jener eindeutige Schund, der von ideologischen Insignien gezeichnet ist. Viel von dem, was den monströsen Schönheitsidealen des Regimes durchaus entsprach, feierte in österreichischen Museen, in heimischen Galerien und auf Auktionen noch lange Zeit Siege, da war die Wehrmacht längst geschlagen. Manches davon gefällt vielen bis heute. Die Frage, was mit dem geschehen soll, was damals entstand, berührt indes nicht bloß die Werke jener, die auch schon vor der Machtergreifung und selbst nach dem Krieg einem völkischen Denken anhingen. Was tun mit jenen Künstlerinnen und Künstlern, deren Œuvre politisch unbedenklich wirkt, die jedoch auf einen Endsieg des Deutschen Reichs hofften? Wie sind zudem die Arbeiten jener zu beurteilen, die sich dem Zeitgeist nur aus Opportunismus anpassten? Ist das Bild jener, die Schuld auf sich luden, für uns ganz frei von Schuld? Was tun damit?

Die Keynote bildet den Auftakt zum Symposium „Unter Verschluss? Zum Umgang mit NS-Kunst in Museen“, eine Veranstaltung in Kooperation mit der Museumsakademie Joanneum.

Konferenz
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
23.03.2022 (Wed)
18:30 -
Wien Museum , 1040 Wien