rewind.esel.at
Amanda Piña: The Mountain Talks

Amanda Piña / nadaproductions

The Mountain Talks
The School of Mountains and Water
Das TQW kommt zum Berg, der Berg kommt ins TQW.

Als diskursives Format bilden die Mountain Talks einen Eckpfeiler der School of Mountains and Water, indem sie Expert*innen mit wissenschaftlichem, künstlerischem, lokalem und indigenem Wissen in Bezug auf Berge und Wasser versammeln. Die Talks sind als vielstimmige Gesprächsreihe angelegt, die sich unter anderem mit der Zukunft der Wasserversorgung Wiens im Kontext des Klimawandels befasst und zudem die Rolle der Berge als lebendige Körper/Wesen erforscht, die aktiv an der (Re-)Produktion von Wasser als Leben beteiligt sind.

Das Format stellt eine Möglichkeit dar, eine Ökologie der Wissensformen zu proben, in der verschiedene Wissenssysteme (westliche Wissenschaft, Kunst, volkstümliches bzw. lokales Wissen, praktische Erfahrungen, indigenes Wissen) miteinander in Dialog treten können, ohne die zwischen ihnen üblichen Hierarchien.

The School of Mountains and Water ist ein Teil von Climatic Dances, dem fünften Teil der Forschungsreihe Endangered Human Movements.

Installation
Divine Presence
The School of Mountains and Water

Wasserschläuche bewegen sich wie Schlangen durch das Unterholz des Waldes und klammern sich an Äste, um Wasser von der Quelle in entfernte Haushalte zu transportieren. Dezentral und anarchisch zugleich symbolisieren die ineinander verschlungenen schwarzen Schläuche die Suche nach sauberem Trinkwasser. Worte der Dankbarkeit werden gemurmelt. Das Wasser fließt: als Wasserfall vom Berg herab oder zu einem konstanten Rinnsal gezähmt aus dem Wasserhahn. Ausgehend von den Ruinen einer Ahnenstätte in Mexiko, an der Wasser gesammelt und kanalisiert wurde, verfolgen wir die Ebbe und Flut des Wassers bis nach Österreich, wo die Berge einen scheinbar endlosen Vorrat an frischem Quellwasser für die Stadt Wien liefern. Worte der Dankbarkeit werden gemurmelt.

Divine Presence, eine Installation bestehend aus Textil- und Videoarbeiten, ist Teil der School of Mountains and Water und bezieht sich auf Climatic Dances, den fünften Teil von Amanda Piñas Forschungsreihe Endangered Human Movements. Die Arbeit befasst sich damit, wie wir Berge als lebendige Wesen begreifen können, die für die (Re-)Produktion von Wasser als Leben von zentraler Bedeutung sind. Damit teilt Divine Presence das indigene Verständnis von Wasser als heilig und empfindungsfähig und es wird dementsprechend durch rituelle Praktiken verehrt und gewürdigt.

Amanda Piña entstammt selbst extraktivistischen Kontexten wie Chile und Mexiko, wo Wüstenbildung und Wasserknappheit aufgrund des durch das Kapitalozän verursachten Klimawandels bereits Realität sind. Indem sie das Wissen und die Erinnerung der Vorfahren wiederbeleben, sind Piñas Arbeiten ein Weckruf, unsere Erfahrungen mit und unsere Beziehung zu Wasser neu zu denken.

Die Installation wurde von DACE – Dance Art Critical Ecology, Rickard Borgström und Rebecca Chentinell kuratiert und wird erstmals im April 2022 in der Boden Havremagasinet Länskonsthall (Schweden) gezeigt. Entwickelt wurden die Arbeiten in Mexiko (Las Pilas) und in Österreich (Kaiserbrunn), wodurch ein Dialog zwischen zwei verschiedenen, scheinbar nicht miteinander verbundenen Teilen der Welt initiiert wurde.

Mit Unterstützung der Kulturabteilung der Stadt Wien.

Installation
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
24.06.2022 (Fri)
19:00 -