Angela Stief - Direktorin ALBERTINA MODERN | Chefkuratorin Contemporary ALBERTINA - spricht mit der Künstlerin Sarah Morris.

Seit Mitte der 1990er-Jahre übersetzt Sarah Morris den modernen Alltag, konsumistische Routinen und die sich um Städte rankenden Gespinste aus Mythen und Verschwörungstheorien in abstrakt-monumentale Musterbilder in knalligen Farben. Wenige KünstlerInnen haben sich in ihrer Arbeit so intensiv mit urbanen Infrastrukturen, den Milieus der Metropolen und der sozialen Wahrnehmung von Architektur auseinandergesetzt wie Sarah Morris.

Die Gemälde der britischen Künstlerin, die auf unbewusste Geometrien verweisen und sich als kapitalistisches Echo auf Konsum- und Luxusgüter darstellen, stellen genauso wie ihre Filme kulturelle Typologien dar. Sie bilden einerseits die Sehnsuchtsorte eines hypermodernen und zunehmend digitalisierten Lebens in städtischen Hotspots abbilden, andererseits das Prekariat sozialer Realität am Rande des Machbaren thematisieren. Morris’ gesamtes Œuvre ist durch die Verbindung von Theorie und Produktion gekennzeichnet. Für die Künstlerin gibt er keine Peripherie, da wir alle Teil eines riesigen Systems seien, das Affirmation und Kritik gleichermaßen verschlinge.

Prunkräume der Albertina
Sprache: Englisch
Eintritt frei | Anmeldung erforderlich