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Artist Tour Andrew Gilbert

Ausstellungsführung mit dem Künstler
Andrew Gilbert
zu seiner Ausstellung
Emperor Andrew’s vision of the flowers of Hlobane blossoming on the fields of Königgrätz, 1866

Die Führung ist auf Englisch und Deutsch.

Im Rahmen der Erinnerungskultur untersucht der in Berlin lebende schottische Künstler Andrew Gilbert das Vergessene. Seine Arbeit zieht sich von kraftvollen Installationen über expressionistische Zeichnungen bis zu Motiven, die von Militärgeschichte, Untergrund-Subkulturen und Voodoo-Legenden reichen. Dabei erweckt er lange verschüttete Teile der europäischen Geschichte wieder zum Leben, invertiert koloniale Machtverhältnisse und entlarvt die immerwährende mörderische Logik des Imperiums in unserem kollektiven westlichen Bewusstsein. Seine Arbeiten brechen die erste Regel der Geschichte, indem er Anachronismus nutzt, um Fantasiekreationen zu erschaffen, die Schlachten, Lauch-Telefon-Plantagen und Dioramen involvieren. Dabei werden Zeitlinien, Narrative und Charaktere aus den vergangenen 150 Jahren zu schmerzhaft humorvollen Themen vermischt.

Für diese Ausstellung verwandelt Gilbert die Wiener Galerie von Peter Gaugy in ein obskures, verblasstes Kolonialmuseum mit Tapeten und einem Menschengehege. Hunderte von Papageien schreien von den Wänden als Zeugen der anhaltenden Verbrechen. In der Mitte des Raumes steht eine ethnographische Ausstellung der wilden Stammeskrieger aus Österreich und Preußen von der Schlacht bei Königgrätz im Jahr 1866 und gräbt traumatische Erinnerungen aus der Vergangenheit aus, um uns zu zeigen, dass wir noch weit von der de-kolonialen Zukunft entfernt sind, von der wir träumen. Die Installation wird durch Zeichnungen in Acryl auf Papier ergänzt, die auf Gilberts Besuch des Schlachtfeldes von Hlobane in Südafrika im Jahr 2023 basieren und die Betrachter daran erinnern, dass alle Imperien, sowohl damals als auch heute, wie Kohlköpfe in der Sonne verblassen und verrotten.

“Hammer nails in to the Onions placed in a basket next to the 1866 Tribal War Memorial that stands in the centre of the missing Hugo van der Goes tryptich.

Place cauliflowers on either side of the War Fetish Memorial Shrine. Good cauliflowers , bad cauliflowers.

The War must have a special name that will be changed 100 years later.

Tooootin´s War!” yes German Media, we can call it Tooootins War, we must all

repeat this every day, 100 times a day, its “Toootins War”…but the slaughter of Iraq didnt have a name like this, shhhhh, keep paying your German TV license and dont forget its Tooootins War.

Okay, but the bombing of Gaza wasnt called Netttttynahoooooooo´s war….shhhhhhhhhhh dead brown people dont matter unless there is an election soon. And these brown people matter even less. But some are blonde, shhhhhh! some have duel american citizenship, shhhh! it doesnt matter if there wearing “Press” on their helmet.

My new Leek Phone (tm) app, tells me there is a red uniformed Tribal Chief ceremonial dance soon. It didnt tell me about Königgrätz, thats because Great Britain won the European Tribal War of 1941-45 alone. Good cauliflours. The British Royal Family are definitely not German, they are good Cauliflowers…” - Emperor Andrew

Im Zentrum von Andrew Gilberts Arbeiten steht das Konzept der westlichen Stammeskriege. Indem Gilbert die moderne Geschichte in prä-moderne Begriffe einrahmt, porträtiert er moderne Nationen und Imperien als marodierende europäische Stämme, die durch militärische und kapitalistische Unternehmen Chaos auf der ganzen Welt verbreiten. Gilberts einzigartiger Ansatz zur historischen Darstellung schafft Schätze wie die Schlacht von Alamo, die von einer Drohne getroffen und mit Napalm angezündet wird, oder John Wayne und Michael Caine, die als Verteidiger der westlichen Zivilisation dargestellt werden.

Diese Ausstellung wird in derselben Woche wie die lächerliche sogenannte Krönung eines neuen Königs des britischen Imperiums eröffnet, aber diesmal wird die Wahrheit enthüllt.

“Emperor Andrew’s vision of the flowers of Hlobane blossoming on the fields of Königgrätz, 1866” eröffnet am 11. Mai 2023 in der Galerie Peter Gaugy in Wien.

Die Ausstellung läuft vom 11. Mai 2023 bis zum 30. Juni 2023.

Installation
Führung
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
28.06.2023 (Wed)
19:00 -