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Archivgespräch 5

Protestarchiv und Gesprächsraum

Gastgeberinnen: Negin Rezaie / Maryam Shahidifar
Installationen: Johannes Wiener, Rozina Pazkai und Negin Rezaie

ARCHIVGESPRÄCH #5 (in German / in Deutsch)

  1. Juni, 19 Uhr

Die Iranische Revolution für das Leben? Die Poetik und Politik der Strassen im Iran.

Überall auf der Welt entstehen neue Formen des Protests, die oft durch ihren poetischen und politischen Einsatz der Straße gekennzeichnet sind. Bei diesen Protesten werden Körper und Performativität als Mittel des Widerstands und Ausdrucks eingesetzt, um traditionelle Formen des politischen Diskurses in Frage zu stellen und neue Formen politischer Partizipation zu schaffen. Die jüngsten Proteste im Iran sind ein eindrucksvolles Beispiel für dieses Phänomen. Diese Proteste waren durch einen kreativen und dynamischen Einsatz von Körpern, Gesten, Darbietungen und Performativität gekennzeichnet, um die Autorität des Staates herauszufordern und kollektive Beschwerden und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Durch die Besetzung öffentlicher Räume, die Bildung von Menschenketten und die Konfrontation mit Polizei und Sicherheitskräften schaffen die Demonstranten eine Sprache des Widerstands, die über traditionelle Formen der politischen Kommunikation hinausgeht.

GUESTS / GÄSTE

Eva von Redecker ist Philosophin und Autorin von „Revolution für das Leben - Philosophie der neuen Protestformen“. In ihrem Buch untersucht Redecker die Art und Weise, wie zeitgenössische Protestbewegungen die Grenzen des politischen Ausdrucks und der Partizipation durch innovative Aktions- und Kommunikationsformen neu definieren. Sie argumentiert, dass diese neuen Formen des Protests traditionelle Machtstrukturen in Frage stellen und neue Räume für politisches Engagement und sozialen Wandel eröffnen.

Veronika Dirnhofer lehrt heute als Professorin an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1987 begann sie ihr Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Markus Prachensky. 1992 schloss Dirnhofer ihr Studium mit Auszeichnung ab. Ab 1993 war sie als Hochschulassistentin an der Akademie bei Gunter Damisch tätig. Ab dem Jahr 2002 hielt Veronika Dirnhofer eine Gastprofessur an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz. In Veronika Dirnhofers abstrakter Malerei überlagern sich Papiere und Farben wie Lebensthemen und Gedankenstränge, auf deren Spur uns die aus dem Alltag oder der Literatur entlehnten poetischen Titel führen.

Diskussion
Zeitgenössische Kunst
Theorie
arts (general)
Zivilgesellschaft
14.06.2023 (Wed)
19:00 -
Hinterland , 1050 Wien