Werkvortrag im Rahmen des Kulturkaffees “Schauplatz Ausstellung”

making of
der Gestaltung der Ausstellung “Ungezähmte Natur”

Ein verbeultes rostiges Blech mit 2 Bohrungen?
Aufgehängt, beleuchtet und zum Schwingen gebracht grollt es als Donner – neben anderen eher „rohen Gesellen“ wie Blitz-, Wind-, Regen- und Nebelmaschine – wie sie in den Theatern zur technischen Inszenierung der „ungezähmten Natur“ noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurden.
Ganz anders dagegen die zu zeigenden Bühnenbildentwürfe aus drei Jahrhunderten: feinsinnige, schutzbedürftige, teilweise sogar sehr kleinformatige Exponate. Der Ausstellungsbesucher muß nahe herantreten, um diese außerordentlichen Stiche, Zeichnungen und Aquarelle betrachten zu können. Wer würde vermuten, daß da ausgerechnet ein Titanzinkblech, das zur Dacheindeckung Verwendung findet, als Bilderrahmen in Frage käme?
Erstmals wurden von vana-architekten VMZINC-Bleche aus der Kollektion „Pigmento“ im Ausstellungswesen verwendet. Ihre leichte Bearbeitbarkeit und durch computergesteuerte Laserschnitttechnik höchste Präzision gab ihnen mit diesem Material die Möglichkeit, auch bei relativ kleinem Budget für fast 80 Objekte spezielle, auf jedes einzelne Exponat abgestimmte Trichter erzeugen zu lassen. Den Reiz dieser Präsentation macht aus, dass die Exponate nicht konzentrisch und in gleicher Augenhöhe plaziert, sondern - wie im Theater ja üblich – vom Betrachter eine außermittige Beobachtungs-position eingenommen werden soll. Diese Trichter mit Außenabmessungen von 75 x 75cm und einer Tiefe von jeweils 15cm wurden aus jeweils vier einzelnen Zuschnitten gefertigt, die zur größeren Stabilität an den Kanten gefalzt, an den Eckpunkten gelötet und mit zwei weiteren Blechplatten auf dem Glas eines konventionellen Bilderrahmens fixiert wurden.
Die Kollektion „Pigmento“ der VMZINC-Bleche korrespondiert zudem in ihrer dezenten Farbstimmung optimal mit der Thematik der Ausstellung: so konnten aus der Kollektion zu den drei Kapiteln Wald, Meer und Felsen farblich ideale Antworten gefunden werden, die den sensiblen Exponaten würdige Rahmen bieten können.
Und schlußendlich zum Thema der Nachhaltigkeit: nach Ausstellungsende können alle Bleche wieder dem Recycling zugeführt werden.

Ausstellungsgestaltung vana-architekten
Gerhard Vana - Karin Müller-Reineke

Werkvortrag im Rahmen des Kulturkaffees “Schauplatz Ausstellung”
Termine: 9. und 23. September 2011
Führung ab 14:30h, Vortrag ab 15:30h
Österreichisches Theatermuseum, 1010 Wien, Lobkowitzplatz 2