Aufbrüche: Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten mit Künstlern aus dem Libanon, Ägypten und dem Iran
Die revolutionären Ereignisse der vergangenen Monate in Tunesien, Ägypten, Jemen, Syrien, Iran und anderen Ländern aus der Sicht von Künstlern der Region zu reflektieren und diskutieren, ist Ziel einer Sonderveranstaltung der Wiener Festwochen am Samstag, den 28. Mai, um 12 Uhr im Looshaus (gleich nach der Festwochen-Vorschau). Die eingeladenen Künstler werden zunächst ihre Arbeit und künstlerischen Positionen vorstellen, bevor sie miteinander sprechen und auch auf Fragen des Publikums eingehen können.
Die Teilnehmer:
Rabih Mroué und Lina Saneh aus dem Libanon sind in diesem Jahr zum wiederholten Mal mit einer ihrer Produktionen („Photo-Romance“) bei den Wiener Festwochen zu Gast. Sie erarbeiteten zahlreiche Lecture-Performances, die sich mit politischen und gesellschaftlichen Fragen ihrer Heimat und der ganzen Welt auseinandersetzen.
Der Theaterregisseur Hamid Pourazari arbeitet gemeinsam mit der Schauspielerin Bita Samimizad in einem Stadtteilzentrum im armen Süden Teherans an aufsehenerregenden partizipatorischen Projekten mit Jugendlichen. Zuletzt erarbeitete er dort eine subversive Version von Brechts „Kaukasischem Kreidekreis“ mit 80 Beteiligten, unter ihnen viele afghanische Flüchtlingskinder im Iran, einer Rockband und zwei fahrbaren Publikumstribünen.
In Wien planen beide – neben ihrer Teilnahme am Künstlergespräch im Looshaus – auch eine Woche lang einen Workshop für jugendliche Flüchtlinge und Migranten in Macondo an der Zinnerstraße zu geben (23. bis 29. Mai, parallel zu den Vorbereitungen und Vorstellungen von Kristian Smeds’ „Kirschgarten“).
Rania Ezzat ist eine junge schweizerisch-ägyptische bildende Künstlerin, Kuratorin und Galerie-Managerin in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate), und die ägyptische Künstlerin Nehad Selaiha kann als eine Art „Mutter“ des zeitgenössischen Theaters in Ägypten und überhaupt im ganzen Mittleren Osten angesehen werden, die die junge Künstlerszene, ihre Inhalte und Formen seit längerem begleitet hat.
Der künstlerische Berater Neil van der Linden aus den Niederlanden ist seit vielen Jahren als Spezialist für Musik und Theater in der Region unterwegs und hat selber auch Festivals und Programme in der und über die Region kuratiert.
