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Maschineller Ungehorsam - Niki Passaht

Der -Fehler- im maschinellen Ablauf, sozusagen die räumliche sowie zeitliche Distanz zwischen -0- und -1- stellt die Komponente und den Ausgangspunkt des lebendigen Elementes dar. Maschinen machen keine Fehler; dieser Satz wird oft genug zitiert, wenn man an Zwischenfälle wie Tschernobyl oder den Absturz der Challenger denkt. Die technoide Umwelt, wie sie auch im Internet zu finden ist war jahrzehntelang durch diese Maxime geprägt. Algorithmen, basierend auf der Chaostheorie, erlaubten als erstes in der sonst so exakten Wissenschaft der Mathematik den Anschein von Lebendigkeit zu erzeugen.

Auch in der Chaostheorie finden wir kein Absolutes, sondern die Annäherung an eindeutige Zustände wie -0- und -1-. Erst die Entdeckung der Quanten, und die daraus resultierende Quantentechnologie – die fuzzy logic beinhaltend, –erlaubt es uns die Erklärung von Zwischenzuständen, den so genannten maschinellen Ungehorsam, den Geist in der Maschine. Die menschliche Komponente und die soziale Konstruktion der Maschine basiert auf dem Interface, welches die haptische Schnittstelle bzw. Die Körperlichkeit des Automaten bedingt. Je ungenauer und rauer die körperliche Oberfläche und Konstruktion gestaltet wird, desto mehr anthropomorphe Emotion entsteht. (-Mein Computer spinnt schon wieder-, -So ein süßes Auto-,…) Einer Maschine kann der Anschein von Lebendigkeit mittels unterschiedlichen Faktoren gegeben werden. Zum einen sind für den Menschen und seine Wahrnehmungs- und Erkennungsmechanismen die Augen ein wichtiges Organ für Aufmerksamkeit bzw., Reaktion und Kommunikation. Für den Menschen ist es sehr einfach, eine Winkelberechnung zwischen den zwei Sehrichtungen der Augen auszuführen, um in Erfahrung zu bringen in welche Richtung ein anderer Mensch, ein anderes Tier, oder abstrahiert, eine Kamera, hinblickt. Außerdem sind kleine Bewegungen und Geräusche des Körpers, wie Atmung, das Klopfen des Herzens wahrnehmbar und lassen unbewusst zwischen Lebendigem und Leblosem unterscheiden. Ein wesentlicher Aspekt sind auch die unscheinbaren Bewegungen des Körpers und eine nicht-industrielle-Norm Ästhetik.

Kunstausstellung
arts (general)
Öffentlichkeit
12.04.2011 (Tue)
19:00 -
das weisse haus , 1010 Wien