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Podiumsdiskussion: Postkolonialismus vs. Post-Shoahismus?

Postkolonialismus vs. Post-Shoahismus? Über Versuche, Gedächtniskonkurrenzen auszuhebeln.

Wo um die gesellschaftliche Anerkennung historischer Verbrechen gekämpft wird, besteht die Gefahr, dass Ansprüche und Forderungen mit dem Vorwurf an andere Opfergruppen verknüpft werden, in Erinnerungsdiskursen überrepräsentiert zu sein. „Die Erinnerung an die Kolonialverbrechen kann im deutschen Kontext dazu benutzt werden, den Holocaust zu relativieren und die Erinnerung daran zurückzuweisen zugunsten vernachlässigter Geschichten anderer Opfer”, konstatiert Astrid Messerschmidt und umreißt so Konfliktlinien in Erinnerungspolitiken, die sie als „Gedächtniskonkurrenzen” bezeichnet.
Inwieweit ist die These der Gedächtniskonkurrenzen für hiesige Verhältnisse von Relevanz? Welche Mittel sind erforderlich, um das Bewusstsein über Geschichte und Gegenwart verschiedener, von Österreich ausgehender Unterdrückungs- und Verbrechenspolitiken zu etablieren bzw. zu schärfen? Welche Bedeutung hat das vermeintliche Bestehen von Gedächtniskonkurrenzen für künstlerische, aktivistische und theoriebildende Praxen? Und wie dringlich ist es Versuche zu unternehmen, diese auszuhebeln? Diesen und verwandten Fragestellungen werden geschichtspolitische Aktivist_innen und Theoretiker_innen im Rahmen der Diskussionsveranstaltung nachgehen.

Diskussion
arts (general)
Öffentlichkeit
12.04.2011 (Tue)
19:00 -