rewind.esel.at
judith & shields.!, sava.! sekulic, gugging classics 4.!

Am 6. Oktober 2010, um 19 Uhr, eröffnet das museum gugging die Herbstsaison mit drei bemerkenswerten Präsentationen:
In der Sonderausstellung “judith & shields.! - judith scott meets tribal art” trifft das außerordentliche Werk der großen Objektkünstlerin Judith Scott auf tribalistische Kunst. Schilde aus Neuguinea, männliche Kriegswerkzeuge, treten in Dialog mit Judith Scotts beispiellosen Gebilden aus Wolle, einem als ,,weiblich” definierten Werkstoff. Parallel zu “judith & shields.! - judith scott meets tribal art” wird in der zweiten, kleineren Ausstellung im Novomatic Salon mit ,,sava.! sekulic” dem großen serbischen Autodidakten Sava Sekulic Referenz erwiesen.

“judith & shields.! - judith scott meets tribal art”.
7. 10. 2010 - 20. 3. 2011
judith.! scott Die US-amerikanischen Objektkünstlerin Judith Scott (1943 - 2005), deren Werk erstmals in Österreich in einer großen Einzelausstellung zu sehen ist, lebte, nach 35 Jahren der Isolation aufgrund eines Down-Syndroms verbunden mit Taubheit, ihr Talent im Umgang mit Alltagsmaterialien aus: Judith Scott nahm Wolle, Zwirn und Faden - oft interpretiert als ,,weibliche” Utensilien, und umwickelte, verschnürte, verband, deckte zu. Gegenstände des täglichen Lebens verschwanden unter den dicken Schichten farbkräftiger Gebinde. Sie schuf damit Objekte, die in der Kunstgeschichte zuvor nicht zu finden waren.
shields.! Reale und rituelle Kriege, die im bis vor wenigen Jahrzehnten von westlicher Zivilisation unberührten Hochland von Neuguinea ausschließlich Männer führten, benötigten Schilde. Neben ihrer quasi militärischen Verwendung waren sie Symbole der Zugehörigkeit zu einer Ahnenkultur, die ihre Kräfte aus jenen der Vorfahren holte. Zugleich werden Schilde zum gestalterischen Experimentierfeld: die aus den Luftwurzeln von Bäumen gehauene Holzplatte wird zur Leinwand des Künstlers, auf der er mit natürlichen Pigmenten seine abstrakten Bilder schafft.

,,sava.! sekulic”
Novomatic Salon
7. 10. 2010 - 20. 3. 2011
Die vom Volksglauben beeinflussten Bilder des Dalmatiers Sava Sekulic (1902 - 1989) zeichnen sich durch ihre unverwechselbare harmonische Umsetzung aus. Formen schwingen ineinander und Wesen, halb Tier, halb Mensch, durchdringen sich. Neben klaren Farben tauchen mystische Motive und mythologische Gestalten in teils naiver Gegenständlichkeit auf und füllen den Bildraum flächig aus.

Am 20. Oktober 2010, 19 Uhr, spricht Tom di Maria im Veranstaltungs-Haus ,,Villa” am Gelände des Art / Brut Centers Gugging über Judith Scott und ihre Wirkungsstätte, das Creative Growth Art Center in Oakland, Kalifornien. Tom di Maria ist der Direktor des ,,Creative Growth Art Center”, das geistig und körperlich behinderten Künstlern Atelierräume bietet und zudem das fruchtbare Netzwerk eines professionellen Galeriebetriebs mit Ausstellungen und Kunstverkäufen beinhaltet. Er war einer maßgeblichen Begleiter auf Judith Scotts künstlerischem Weg. An diesem Tag freier Eintitt ins museum gugging ab 18 Uhr.

Einzelausstellung
arts (general)
Öffentlichkeit
06.10.2010 (Wed) - 20.03.2011 (Sun)
19:00 -
museum gugging , 3400 Maria Gugging museum gugging