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Alexander Nitzberg: Mnemosyne und Mnemotechnik

ERNST-JANDL-DOZENTUR für POETIK

ALEXANDER NITZBERG (Düsseldorf)

zwei Vorlesungen zum Thema MNEMOSYNE und MNEMOTECHNIK

  1. Vorlesung o Moderation: THOMAS EDER (Universität Wien)

Ein Gemeinschaftsprojekt von Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Institut für Germanistik der Universität Wien, Gesellschaft zur Erforschung von Grundlagen der Literatur und Alte Schmiede

Als ein vom Bundesministerium für Kunst und Kultur gefördertes Gemeinschaftsprojekt richten zehn Jahre nach dem Tod des Dichters Ernst Jandl die Alte Schmiede, das Institut für Germanistik der Universität Wien und die Gesellschaft zur Erforschung von Grundlagen der Literatur eine der dichterischen Haltung Jandls verpflichtete Dozentur für Poetik ein.

Jedes Jahr wird im Sommersemester eine namhafte Persönlichkeit der deutschsprachigen und internationalen Dichtung eingeladen, in zwei Vorlesungen an der Universität von ihr wichtig und dringlich erachtete Themen zu behandeln.
Die ästhetischen und gesellschaftspolitischen Perspektiven Ernst Jandls sind dabei den vortragenden Gästen als mögliche Orientierungsmarken oder Korrespondenzpunkte angeboten und werden in dem auf die Vorlesungen folgenden Konversatorium immer wieder zur Geltung kommen.
Die zwei öffentlich zugänglichen Vorlesungen an der Universität sind in eine wöchentlich stattfindende universitäre Lehrveranstaltung eingebettet. Im Sommersemester 2010 wird sie vom Literaturwissenschaftler Thomas Eder dem Thema ,,Formale Aspekte der Gedichtanalyse - Russischer Formalismus, Strukturalismus, Ernst Jandl” gewidmet.
Das Konversatorium in der Alten Schmiede ist allen Hörern der zwei Vorlesungen zugänglich.
Jedes zweite Jahr, in dem der Ernst-Jandl-Preis in Neuberg an der Mürz vergeben wird, findet das Konversatorium im Rahmen der jeweiligen Ernst-Jandl-Tage ebendort statt.
Als erster Vorlesungsgast wird der aus Russland stammende, zweisprachige Dichter, Rezitator und Übersetzer Alexander Nitzberg am 12.5. und 9.6.2010, jeweils um 19.30 Uhr im Hörsaal 32 im Hauptgebäude der Universität Wien zwei Vorlesungen zum Themenschwerpunkt MNEMOSYNE UND MNEMOTECHNIK halten. Das Konversatorium findet am 16.6.2010 um 19 Uhr in der Alten Schmiede statt.

Alexander Nitzberg, *1969 in Moskau. 1980 Ausreise nach Deutschland, Studium der Germanistik und Philosophie in Düsseldorf, wo er als freier Schriftsteller, Übersetzer, Publizist, Librettist und Rezitator lebt. Er unterrichtet literarisches Schreiben an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und am Literaturinstitut Hildesheim.
Umfassende Übersetzungsarbeiten, u.a. Alexander Puschkin, Igor Sewerjanin, Wladimir Majakowski, David Burliuk, Boris Poplawski, Jelena Schwarz, Anna Achmatowa, Nikolaj Gumiljow, Joseph Brodsky, Anna Radlowa. Die von ihm zusammengestellte und übersetzte AnthologieSelbstmörder-Zirkus. Russische Gedichte der Moderne erschien 2003.
Buchpublikationen: Getrocknete Ohren. Gedichte (1996); Im Anfang war mein Wort. Neue Gedichte (1998); “Na also!” sprach Zarathustra. Gedichte (2000); Lyrik Baukasten. Wie man ein Gedicht macht (2006).

Der bedeutende deutsche Dichter Peter Rühmkorf charakterisierte Alexander Nitzberg wie folgt:Ja, dieser Nitzberg ist ein Traditionalist der klassischen Moderne, und er ist es sogar mit dem nötigen Kampfgeist, den die anfechtbare Stellung herausfordert. … Was mich bei ihm fast noch mehr überrascht als seine Surprisereime, ist die organische Schlüssigkeit seiner Bilder. Daß sich auf dem Feld des dichterischen Vergleiches alles mit jedem vergleichen läßt, ist uns spätestens seit dem Surrealismus leidig bewußt geworden. Allzuviel ist ungesund, und wem zuviel auf’m Haufen einfällt, erweckt den Eindruck von Diarrhö. Wo sich die Metapher freilich so locker aus der Wahrnehmung speist wie bei Nitzberg (wozu natürlich auch die Selbstwahrnehmung gehört), genießen wir im poetischen Gleichnißzauber sowohl die verwegene Selbstenthüllung als auch den zirzensischen Trick.

Thomas Eder, *1968 in Linz. Studium der Germanistik und Philosophie in Wien. Dissertation über Werk und Leben des Dichters Reinhard Priessnitz. Lexikonbeiträge für das KLG. Unterrichtstätigkeit an der Universität Wien. Mitherausgeber des Nachlassbandes der Reinhard Prießnitz-Werkausgabe; Studie Unterschiedenes ist/ gut. Reinhard Prießnitz und die Re-Poetisierung der Avantgarde (Fink Verlag, 2003); Mimesis and Metaphor (in: Knowledge and Belief. Papers of the 26th International Wittgenstein-Symposium, 2003); Die Metapher in Philosophie, Wissenschaft und Literatur (gemeinsam mit Franz Josef Czernin, 2007).

Vortrag
Performance
arts (general)
Öffentlichkeit
27.03.2018 (Tue)
19:30 -
Universität Wien , 1010 Wien Universität Wien HS 32, 1.Stock Dr. Karl Lueger-Ring 1 1010 Wien