Temporäre Installation
Eröffnung: Freitag, 7. Mai 2010, 12.30 Unr
Ort: KUNSTPLATZ GRABEN, Graben Höhe 21, 1010 Wien

Cosima von Bonins Skulptur Tagedieb (2010) ist die erste Installation in einer Reihe temporärer künstlerischer Interventionen, mit denen eine seit der Renovierung dauerhaft der zeitgenössischen Kunst gewidmete Fläche am Wiener Graben bespielt wird.

Der Tagedieb begreift alles als Material: die eigene Substanz und Physis, seine unmittelbare Umgebung, unser aller Erinnerung an Pinocchio und dessen Abenteuer, Arachnophobie, aktuelle Freizeit- und Gesundheitsdiskurse, die Reduzierung authentischer individueller Erfahrung auf ein Bild oder Piktogramm. Hat Cosima von Bonin zu Beginn ihrer künstlerischen Arbeit Partizipation als Werkzeug einer Gruppe Gleichgesinnter begriffen, so erweitern die aktuellen Arbeiten - vor allem in dem Moment, in dem sie den öffentlichen Raum besetzen - diesen Aktionsradius. Seine Bekanntheit und gleichzeitig seine Fremdheit im histori(sti)schen Ensemble ermöglichen dem Tagedieb, sich zu unser aller Komplizen zu machen, schillernd zwischen Irritation, Nähe und Verführung.

Cosima von Bonin, *1962 in Mombasa/Kenia, lebt und arbeitet in Köln.

Es sprechen:
Matthias Herrmann, Kurator
Rudi Schicker, Amtsführender Stadtrat für Stadtentwicklung und Verkehr
Andreas Mailath-Pokorny, Amtsführender Stadtrat für Kultur und Wissenschaft
Cosima von Bonin ist anwesend.