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Markus Guschelbauer: peripheria II

rauminhalt zu Gast … im Palais Herberstein, Herrengasse 1–3, 1010 Wien
Eröffnung: Donnerstag, 25.5.2023, 16 bis 20 Uhr

Für Markus Guschelbauer ist die Landschaft Bezugspunkt und Kulisse für seine fotografischen Inszenierungen. Mit räumlichen Interventionen schafft er Architekturen und Installationen in der Landschaft, die sich durch den präzisen bildnerischen Akt des fotografischen Prozesses zu autonomen Bildwerken formen. Seine Inszenierungen gestaltet er für das fotografische Bild, dessen Wirkungsweise Fragen an die räumliche Wahrnehmung stellen. Seine Bilder kommen jedoch ohne digitale Manipulation zur Präsentation und werden somit zu medienreflexiven Zeugnissen der Fotografie.

In der Ausstellung peripheria II im Palais Herberstein wird die Landschaft zur bestimmenden Handlungsträgerin. In vom Menschen veränderten Kulturlandschaften finden Guschelbauers Inszenierungen statt, die über das fragile wie auch komplexe Verhältnis zwischen Menschen und Natur verhandeln. Immer im Bewusstsein dessen, dass es so etwas wie die „freie Natur“, gänzlich verschont von der Zerstörung durch den Menschen, ohnehin nicht mehr gibt, wird Landschaft in Guschelbauers fotografischen Inszenierung „erobert“, temporär besetzt, gleichermaßen romantisiert wie de/konstruiert

Der Ausstellungstitel peripheria ist von der mathematischen Größe Pi (π) abgeleitet und bezeichnet hier mehreres: die Kreislinie genauso wie die kreisförmige Bewegung. Im allgemeinen Sprachgebrauch beschreibt die »Peripherie« die Umgebung oder das Umfeld abseits des vom Zentrum befindliche Raumes. Die Verbindung dieser Bedeutungsebenen – der Kreislinie, der Bewegung und der Randfläche – werden in der Ausstellung sowohl inhaltlich als auch formal thematisiert.

Die teils analogen, teils digitalen Fotografien werden im klassischen Sinn als fotografische Bilder präsentiert, werden aber auch als in Zylinder gefasste Objekte zu räumlichen Skulpturen. Ebenso dekonstruiert Guschelbauer die in seinen Fotografien vorkommenden Installationen und verwendet einzelne Elemente als eigenständige, im Raum definierte Objekte. Die Objekte werden zu Versatzstücken aus dem Repertoire des Mediums Fotografie, angepasst an den Ausstellungsraum bilden sie in ihrer Gesamtinszenierung die Bühne und den thematischen Rahmen. Die Fotografie wird zu ihrer Rolle als präferiertes Medium der rationalen Welteroberung befragt, und die BesucherInnen als Teil der Inszenierung werden zu den Zeugen ihrer Täterschaft.

Eröffnung
arts (general)
Fotografie
25.05.2023 (Thu) - 08.07.2023 (Sat)
16:00 -