ERÖFFNUNG
11. Mai 2023, 18:30 Uhr

In der Ausstellung „Architektur der Wahrnehmung“ setzt sich Iris Kohlweiss mit der Sichtbarmachung von Raumempfindungen auseinander. Ihr subjektives Erleben dieser Informationsverarbeitung wird in feinst nuancierten Zeichnungen in eine Farb- und Formensprache übersetzt, welche zum Träger einer Bedeutung wird, die uns über das hinausführt, was wir als unmittelbare Realität betrachten.

„Meine Zeichnungen entstehen in einer wachen, konzentrierten Versunkenheit. Dabei suchte ich Orte auf, die mich durch ihre individuell unterschiedlichsten Qualitäten ansprachen. Eine über 900 Jahre alte Klosterbibliothek in Kärnten, ein abgeschiedenes Bauernhaus im Piemont, ein historisches Engadinerhaus in den Schweizer Alpen oder eine Hotelsuite im Altstadt Vienna.

Waren es anfangs noch physische Orte, die mir als Ausgangspunkt für meine Arbeiten dienten, so setzte ich mich bald zunehmend mit geistigen Räumen auseinander – Ideen, Konzepte, Gedankenmodelle und Bereiche, die sich der Beschreibung mit Worten entziehen.

Der Entstehungsprozess ist am ehesten als Dialog beschreibbar, bei dem ich mit meinem gesamten Sein genau hinhöre.

Die Arbeit erlebe ich als Emporsteigen lassen, einem Herauslösen und Ergreifen von Formen und Farben aus einem Meer unendlicher Möglichkeiten. Das leere Blatt Papier öffnet mir die Tür zu einem grenzenlosen Raum an Information. Hat sich die erste Form manifestiert, bauen alle weiteren darauf auf. Sie ordnen sich ein, fügen sich zusammen, gehen in Beziehung, ergänzen und entwickeln sich gemeinsam.“