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Nachhall #5 im Frau*feld

Musik & Macht: Wer bestimmt darüber wer oder was gehört wird?

Dienstag, 14. März 2023 · 19:00 Uhr
Akteur*innen: Djamila Grandits (Kuratorin, Kulturarbeiterin, Filmfestival Kaleidoskop) · Elise Yuki Mory (Pianistin, pink noise girls rock camp) · Johanna Möslinger (Vorstand Konzerthaus) · Sophie Rendl (Juristin, Antidiskriminierungsexpertin, Gleichberechtigungsstelle vera*) · Hui Ye (Medien- und Soundkünstlerin)

Nachhall im FRAU*FELD – Diskurs im echoraum
vierteilige Veranstaltungsreihe 2023

Mit der Möglichkeit, vier Termine der Veranstaltungsreihe Nachhall – Diskurs im echoraum zu gestalten, entstand die Idee sich eine Neuinterpretation eines Diskursformats aus dem 17. Jahrhundert zu eigen zu machen. Das Prinzip der sogenannten Akademie ist leicht erklärt: eine vorab definierte Frage, bspw. „Was ist besser: Glück oder Verdienst?“, soll über den Verlauf der jeweiligen Veranstaltung von vier Redner*innen in einem kurzen Beitrag beantwortet und am Ende von einer fünften Conclusio-Redner*in resümiert werden, zwischen den Reden wird Musik und Kunst vorgetragen bzw. sollen alle Redner*innen die Möglichkeit bekommen musikalisch oder künstlerisch Stellung zu beziehen. Ziel ist es nicht zuletzt Frauen*, die sich vor allem der progressiven Improvisation und Komposition verschrieben haben, um einen sowohl diskursiven als auch musikalischen Beitrag zu bitten, Expert*innen einzuladen, die viel Erfahrungen mit sich bringen und verschiedene Akteur*innen aufeinandertreffen zu lassen, die zuvor womöglich noch keine Berührungspunkte hatten; es sollen Blicke geschärft und idealerweise neue Denkweisen und Zugänge angeregt und erschlossen werden.

Dass Frauen* und Mädchen* grundsätzlich im öffentlichen Leben weniger zu Wort kommen und ihnen häufig auch weniger Gehör geschenkt wird, ihren Meinungen weniger Respekt gezollt und Spielraum gelassen, geschweige denn Zuspruch gegeben wird, ist soweit nichts Neues. FRAU*FELD möchte sich darum das schöne Prinzip des bedachten Fragens und Zuhörens der barocken Akademie zu eigen machen, um vielfältigen Perspektiven und Meinungen, im näheren und weiteren Umfeld musikschaffender Frauen* nachal(l)tig, hör- und sichtbar zu machen.

Grundlage der Idee eine adaptierte Version der Akademie vor ein zeitgenössisches Publikum zu bringen, sind die Forschungsergebnisse von Susanne Abed-Navandi, die in ihrer Dissertation unter anderem eine dieser überlieferten, ausschließlich von Frauen abgehaltenen Akademien editiert hat. Eine Akademie zu veranstalten, war in der höfischen Gesellschaft des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts ein beliebter Zeitvertreib. „Eine Frage, mehrere Redebeiträge, künstlerische Beiträge und eine Entscheidungsfindung oder Conclusio am Ende der Veranstaltung waren die wesentlichen Werkzeuge für den Aufbau einer Akademie. Im Rahmen einer abendfüllenden Performance trafen einander Redner*innen und Künstler*innen mit dem Ziel, zu einem gewählten Thema Neues entstehen zu lassen und Erkenntnisse zu gewinnen.“ (Abed-Navandi)

Darauf aufbauend will Frau*feld anhand der Themen Musik&Macht, Musik&Stille, Musik&Technik, Musik&Schönheit musikschaffende Frauen*, Kollektive, Initiativen, Expert*innen etc. mit ihren jeweils verschiedenen disziplinären Ansätzen und Zugängen aus den unterschiedlichsten künstlerischen Genres zusammenbringen, um sowohl einem interessierten Publikum als auch allen teilnehmenden Personen möglichst weitgestreute, vielfältige, mitunter entgegengesetzte Sichtweisen anzubieten und zu einem spannenden, informativen, lustigen, berührenden, inspirierenden, aufregenden, affirmativen Diskurskonzertreigen einladen.

Diskussion
Klangkunst
arts (general)
Musik
14.03.2023 (Tue)
19:00 -
Echoraum , 1150 Wien