rewind.esel.at
VerDragt euch! Vol. 2

In Kooperation mit Myassa Kraitt als Königin der Macht

Wir wollen in ein Gespräch kommen. Ein Durcheinander der Worte und der Thesen, das zu einem gemeinsamen Raunen, zu einem Zusammenklingen wird, in dem sich vieles finden lässt, Fragen, Kritik, Vorwürfe, Aufforderungen, Bestürzung, Umdenken, Verbundenheit und vor allem Veränderung. Veränderung von uns je selbst, von Anderen, der Strukturen. Denn Freiheit darf nicht länger als Mangelware betrachtet werden.

Dazu lädt dieses Dokument am 27.01.2023 um 18:30 ans Institut für Philosophie Universitätsstraße 7, Stiege III, Hörsaal 3D, 1010 Wien ein. Es – das Dokument –, wir, die AuA-Redaktion und ich, Paul*A – für diesen Abend *erneut* Mistress of Ceremony –, laden dazu ein, gemeinsam einen Raum zu gestalten, in dem wir miteinander alle Ablehnung, alle Erschöpfung und alle Wut, allen Ärger, alles Unbehagen gegen die Institution & Strukturen darstellen können, um unsere Vorstellungen eines Füreinander zu erweitern. Denn wieder einmal soll dieser Abend das Gewohnte der Universität überfallen, es mit einer anderen Gewöhnlichkeit konfrontieren. Kein Vortrag oder Workshop! Es soll machtvoll & glamourös werden, aus der Nacht in den Tag soll die schiere Unzahl des Fühlbaren fluten.
Durch diesen Abend der emotionalen Kritik, der durch Gefühle erweckten Kritik und der Gefühle beschwörenden Kritik werden uns die Königin der Macht und der Royal Squad against Toxic Masculinity bestehend aus Xena (Anna Gaberscik), Whoop! (Luis Javier Murillo Zuñiga), Oshimiri (Emily Chychy Joost) und Witch Snake (Ina Holub) leiten.
Es geht ausgehend und inspiriert von der Stärke, der Schönheit und der Anmut des Dargebotenen darum, wie wir die Grazie, wie wir unser Leben, Wissen und Fühlen zurückerlangen können. Es den toten Krallen der Institution zu entreißen; mit aller Macht und Anmut. Denn was es nicht braucht, ist eine Universität und eine Politik, „die alle Gefühle als irrational brandmarkt und jede Person abwertet, deren politisches Aufbegehren begleitet ist von einer Wut, die man aus der Perspektive der Herrschenden nur schwer kennen kann, und
Die Erweiterung des Fühlbaren motiviert von einem Trotz, der nur erlebt wird, wenn man unter unüberwindbar scheinenden Strukturen leidet.“1
Diese Veranstaltung soll dazu dienen, nicht einem Vortrag oder der Wiedergabe von Wissen zu zuhören und danach Fragen an die wenigen, die schon gesprochen haben, zu richten. Nein. Gemeinsam aus der geteilten Emotionalität Stärke zu ziehen und so gemeinsam eigene Positionen und Kritiken darzustellen, ist es, was diesen Abend ausmachen soll. Das heißt der Fokus dieser Veranstaltung liegt auf der Emotionalität selbst, nicht auf denen, die versuchen sie zu beantworten und zu verdammen. – Denn ausgeliefert sind wir oft genug schon unseren Gefühlen – Dabei geht es nicht um die einzelnen Personen, sondern um die Strukturen, um ihre Darstellung und ihr Vorbringen in einer nicht vorgeblich emotionsbefreiten Rationalität. Es geht um eine Zeremonie des Fühlens, um einen Ball, auf dem die Emotionalitäten miteinander in Beziehung stehen, sich umeinanderdrehen, zusammenspielen, um den Raum zu gestalten, ihn durch ihr Auftreten verändern.
Ein Vorbild, oder vielleicht besser ein Vorausgegangen-Sein findet diese Idee – und vielleicht konnte man es schon erahnen – in Drag, in der durch Schwarze und Latinx hervorgebrachten Ballroom Szene, der Trans Liberation Bewegung und ganz besonders in den Worten Leslie Feinbergs. Es geht darum Geschichten aus den Verletzungen quellenzulassen, nicht weil es eine Wahl ist, losgelöst im Interesse der instrumentellen Vernunft getroffen, sondern weil die Geschichten und mit ihnen die Weitergabe der Form des Fühlens immer wieder aus den Leben der Unterdrückten und damit auch aus allen anderen Leben heraus gezwungen wurden. Warum sich einschränken, warum sich festlegen lassen, warum sich mit einer Form begnügen, wenn es doch Formen über Formen, wenn es doch eine Vielheit an Fühlbarem gibt?
Das hier ist also eine Einladung und ein Aufruf, diesen Abend mitzugestalten: „Look for us – transgender warriors – in the leadership of the struggle to usher in the dawn of liberation.“2
Eure – zumindest für diesen Abend – Mistress of Ceremony Paul*A Ntinomia

registration at paul.helfritzsch@univie.ac.at, the space is limited.

Musikperformance
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Performance
Darstellende Kunst
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arts (general)
Musik
27.01.2023 (Fri)
18:30 -
NIG – Universität Wien , 1010 Wien Stiege III, Hörsaal 3D