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Johanna Odersky: Memory Aids

In “Memory Aids” wird das Ornament als mnemonisches Instrument, als Gedächtnisstütze, eingesetzt. So wie sich unser Gedächtnis als materielle Verflechtung im Gehirn einschreibt, umschließt auch die Ausstellung ein haptisches Gewebe persönlicher Assoziationen. Wiederholte Formen und Muster werden zu abstrakten Aufbewahrungsorten von Erinnerung. Die Kunstwerke erscheinen so als mentale Topografien, deren Formen innere Routen und Wege nachempfinden.

Durch verschiedene Kombinationen und Anordnungen weniger formaler Elemente setzt Johanna Odersky diese inneren Kartografien plastisch um. Die Verbindungen, die zwischen den einzelnen Werken hergestellt werden, spiegeln die Beziehungen wieder, die unser Gedächtnis zwischen Körpern, Geist und Orten bildet.

Erinnernd an barocke Tanznotationen, beinhalten die Werke eine räumliche sowie zeitliche Ebene. Wie Partitionen deuten sie auf etwas aus der Vergangenheit, enthalten aber auch ein Versprechen, eine Potentialität, für ein Werden. Diese Spannung zwischen dem Bekannten und dem Unbekannten erlaubt es, den lebendigen und sich immer ändernden Prozess des Erinnerns nachzuzeichnen, wobei sich jeder skizzierte Pfad seiner eigenen Flüchtigkeit bewusst ist.

Johanna Odersky (b. 1993, Karlsruhe, DE) lives and works in Berlin.
Recent presentations of her work include: Kunsthalle Bratislava, Bratislava; Sans titre, Paris; suns.works, Zurich; Salzburger Kunstverein, Salzburg; Kunsthaus Glarus, Glarus; EIGEN + ART Lab, Berlin; Sandy Brown, Berlin; Medium P, Frankfurt; Centre d’Art Contemporain, Geneva; Shore, Vienna; Portikus, Frankfurt; Material Art Fair w/ Alienze, Mexico City; Kölnischer Kunstverein, Cologne.

Eröffnung
Bildende Kunst
arts (general)
03.11.2022 (Thu) - 22.12.2022 (Thu)
18:00 -
Shore , 1010 Wien