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Alexandra Badea: On the Other Side of the World

Im Rahmen des EU-Projekts Be SpectACTive! recherchierte die rumänische Autorin und Regisseurin Alexandra Badea für ihr Theaterstück On the Other Side of the World und führte dabei u. a. Gespräche mit Vertreter*innen aktivistischer Communitys in Wien. Entstanden ist dabei ein theatraler Roadtrip, ein Initiationsstück, an dessen Ende sich die Figuren bestärkt fühlen, zu handeln und etwas zu verändern, sowohl in ihrem Inneren als auch in der Außenwelt. Die Filmversion des Theaterstücks wird nun in Anwesenheit von Alexandra Badea in einer Kooperation mit dem Rumänischen Kulturinstitut in Wien gezeigt.

Nachdem die Protagonistin Iris ihren Freund bei einem Brand im Bukarester Nachtclub „Colectiv“ verloren hat, lässt sie sich in Wien von der Begegnung mit einem rätselhaften Mädchen namens Zoé mitreißen und begibt sich auf eine Reise mit dem Wohnmobil durch Europa. Dabei lernt sie besondere Menschen kennen, die neue Utopien aufbauen, wo der Staat sich weigert, die Schwächsten zu schützen. Die Reise führt Iris durch einen Transformationsprozess: von einem Autonomen Zentrum in Österreich, in dem sie die politischen Kämpfe von Umweltaktivist*innen und neue ideologische Konzepte kennenlernt, die zu hitzigen Debatten führen, nach Frankreich, wo sie einige Zeit in einem Flüchtlingslager verbringt und sich neu verliebt, und später nach Irland, wo sie in einem Frauenhaus einer rumänischen Arbeiterin bei der Rückkehr in ihr Heimatland hilft. Durch die Begegnung mit exzentrischen Persönlichkeiten und deren außergewöhnlichen Lebensgeschichten findet sie schließlich eine Antwort auf die Fragen, die ihr im Kopf herumschwirren, und den Mut, ihrem Handeln einen Sinn zu geben.

Publikumsgespräch im Anschluss an das Filmscreening.

Alexandra Badea ist Schriftstellerin, Theaterregisseurin und Filmemacherin. Die gebürtige Rumänin lebt und arbeitet seit 2003 in Frankreich und schreibt daher auf Französisch. Sie hat zehn Theaterstücke und einen Roman beim Verlag Arche Editeur veröffentlicht, die auch in mehrere europäische Sprachen übersetzt wurden. Ihre Stücke wurden in französischen und europäischen Theatern aufgeführt und einige wurden auch fürs Radio adaptiert. Ihr Stück Pulvérisés (Pulverisiert) wurde vom Centre national du théâtre in Frankreich mit dem Grand Prix de la littérature dramatique ausgezeichnet und wurde in Frankreich, Großbritannien, Belgien, Deutschland, Griechenland, Österreich und der Schweiz aufgeführt. Als Regisseurin hat sie eine Reihe von Aufführungen in Theatern in Frankreich und Rumänien inszeniert und bei zwei Kurzfilmen Regie geführt. Alexandra Badea hatte mehrere Residencies in Japan, dem Kongo, Russland, Deutschland und Kanada und erhielt mehrere französische Schreibstipendien vom Centre national du théâtre, dem Centre National du Livre, dem Kulturministerium oder der Region Ile de France. Im Jahr 2022 hat sie eine Trilogie am Pariser Nationaltheater La Colline aufgeführt. Ihr Schreiben steht in direktem Zusammenhang mit dem Zeitgeschehen und der Welt. Ihre Figuren sind menschliche Wesen, sie sind Verfolger und Opfer einer Art moderner Sklaverei. Sie verbindet auf anmutige Weise Intimität, Sozialismus und Politik; sie hinterfragt die verschiedenen Auswirkungen der Globalisierung, der Medien und des Liberalismus durch eine zurückhaltende, aber starke Sprache. Sie stellt die Modernität unserer Welt dar und erweist sich als jemand, der den Zeitgeist versteht

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Screening
Darstellende Kunst
arts (general)
16.10.2022 (Sun)
19:00 -