Die Kunst hat sich im Laufe der Geschichte als wichtiges Instrument erwiesen, um auf soziale und ökologische Probleme aufmerksam zu machen. Nachdem wir über die allgemeine Scham, die die Symptome psychischer Störungen umgibt, gesprochen haben, nutzen wir im diesjährigen Monat der psychischen Gesundheit die zeitgenössische Kunst, um die Rolle der psychischen Gesundheit im Kontext des sexuellen Vergnügens zu diskutieren. Angesichts der anhaltenden Stigmatisierung und des Mangels an Sexualerziehung brauchen wir jede Gelegenheit und jedes Medium, um eine Diskussion über diese Themen zu eröffnen, insbesondere über ihre Verflechtung.

Neun Künstlerinnen und Künstler, die im Rahmen eines offenen Aufrufs ausgewählt wurden, haben Themen aufgegriffen, die nur einen Bruchteil dessen aufdecken, was uns daran hindert, unsere Körper auf eine individuell wahrhaftige Weise zu genießen. Die sexuelle Revolution des letzten Jahrhunderts hat zwar einige wenige befreit, aber die tief verwurzelten systemischen Probleme nicht beseitigt. Nicht nur, dass nur sehr wenige von uns gelehrt wurden, Lust zu suchen und sie auf einzigartige Weise zu genießen, viele von uns stellen in Frage, ob wir es überhaupt verdienen, sie zu empfinden. Dieses hohe Maß an mangelndem Selbstwertgefühl ist bei den Überlebenden von Missbrauch besonders präsent - ein Thema, das der Schwerpunkt der Ausstellung unweigerlich eröffnete. Ob es nun um die Folgen des Angriffs eines anderen oder um das fast unsichtbare Phänomen der Autoaggression geht, alles läuft auf die Tatsache hinaus, dass niemand Gewalt zum ersten Mal erlebt, wenn er sie verursacht

Programm
Vernissage und Performance von Marko Markovic: 25. Mai, 19 Uhr

Ausstellung: 26. Mai - 24. Juni,
öffnungszeiten: Mi-Fr, 15-19 Uhr

Künstler*innen: Agrina Vllasaliu, Daniel Hill, Linda Bergstötter, Margrit Barner, Marko Markovic, Merybell Nabilah Reynoso, Michael Robert Jimenez

Open Mic von ZIMT: 2. Juni, 18 Uhr

Installation “(un)telling pleasure” by puro conjuro (part I): 8. Juni, 19 Uhr

Vorführung des Kurzfilms AUTOAGGRESSION von Martin Willibald Meisl: 9. June, 20 Uhr

Installation “(un)telling pleasure” by puro conjuro (part II): 24. Juni, 19 Uhr