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Rakete Weekend 3: caner teker / tiran

Rakete
A new generation of choreography & performance
Weekend 3
20.05./21.05.

19.30 TQW Studios
Day ticket: € 20/15/10

caner teker
KIRKPINAR

tiran
trompoppies: blackmilk

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caner teker
KIRKPINAR

caner teker begibt sich mit KIRKPINAR in jenes Geflecht von Begehren, Erniedrigung und Gewalt, das allgemein als Männlichkeit bezeichnet wird.
Glänzend bronzefarbene oder leuchtend cis-weiße, spektakuläre Muskeln ziehen uns von jeher in den Bann. Unzulänglich im Schatten ihrer Brillanz, stellen wir uns nicht so sehr die Frage, was sie mit uns machen, sondern warum wir den Blick nicht abwenden können. caner teker begibt sich mit KIRKPINAR in jenes Geflecht von Begehren, Erniedrigung und Gewalt, das allgemein als Männlichkeit bezeichnet wird. Diese Täuschungsmanöver vermögen im besten Fall zu verwischen, im schlimmsten zu verschleiern, was die Unterscheidung zwischen dem ausmacht, was europäisch oder türkisch, männlich oder weiblich, queer oder hetero ist.

Basierend auf den Bewegungen des traditionellen türkischen Öl-Ringkampfes Yağlı güreş ist KIRKPINAR sowohl als Performance als auch als fortlaufendes Researchprojekt angelegt, das vordergründige Aggressionen nicht nur als Geste der Intimität, sondern auch als rituelle Arbeitsform neu inszeniert. In einer Ringkampfarena durchlaufen caner teker und Élie Autin sanft eine Reihe von vorgegebenen Posen, das Tempo gibt ihre muskuläre Ausdauer vor. Unerbittlich bauen sie langsam eine Spannung auf, die keinen Höhepunkt kennt.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass selbst die gewalttätigsten Sportarten Momente körperlicher Intimität und ermüdender Arbeit beinhalten. Weit davon entfernt, das zu enthüllen, was im Verborgenen liegt, ist KIRKPINAR vielleicht als eine Projektion von Männlichkeit zu verstehen, die wir uns zu sehen wünschen sollten: ganz zärtliche Berührung und gegenseitige Unterstützung. Mehr Echokammer als Mikroskop, konfrontiert uns die Performance mit dem Widersprüchlichen und Unaussprechlichen unseres eigenen Begehrens. Erneut und mit anderen Worten fordert sie uns auf, uns zu fragen, warum wir den Blick nicht abwenden können.

Kuratiert von Lewon Heublein

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tiran
trompoppies: blackmilk

blackmilk fügt eine performative Dimension in die kulturelle Repräsentation Schwarzer Männlichkeit ein und öffnet sie für eine andere Komplexität und Sensibilität.
blackmilk ist der erste Teil der Trilogie trompoppies. „Trompoppies“ ist Afrikaans und beschreibt Trommelmajoretten, die einen Formationstanz in Uniform aufführen. Die Performance untersucht eines der choreografischen Elemente dieser Tänze: die präzisen Handgesten. Durch die Verschmelzung der Trompoppies-Bewegungen mit den melodramatischen Gesten von Diven und den Gesten, die mit Schwarzen männlichen Rap-Stars assoziiert werden, untersucht die Choreografie die Distanz zwischen afrikanischer und afroamerikanischer männlicher Identität. blackmilk fügt eine performative Dimension in die kulturelle Repräsentation Schwarzer Männlichkeit ein und öffnet sie für eine andere Komplexität und Sensibilität, die der Künstler als „black male melancholia“ beschreibt.

Performance
Darstellende Kunst
arts (general)
Tanz
20.05.2022 (Fri) - 21.05.2022 (Sat)
19:30 -