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Christian Hutzinger: Verlauf

Ausstellungseröffnung am Donnerstag, den 19.5.2022, 16-21 Uhr
Besuch der Ausstellung entsprechend den jeweils aktuellen COVID-19-Bestimmungen

Der in Wien lebende und schaffende Künstler, dessen Arbeiten unter anderem bereits im MUMOK und Belvedere in Wien sowie im Lentos in Linz zu sehen gewesen sind, zeigt in der Ausstellung VERLAUF eine Auswahl neuer- und älterer Arbeiten.

… Die Arbeiten tragen keine konkreten Titel, weil meine Motive Assoziationen unterschiedlicher Art zulassen (sollen). Die Formensprache hat sich u.a. aus frühen Arbeiten entwickelt, in denen simple, behältnisartige Gebilde im Mittelpunkt standen. Aber auch die Beschäftigung mit dem Scherenschnitt und der Präzision, die damit verbunden ist, war wichtig. Seit vielen Jahren sind es hauptsächlich Beobachtungen der realen Welt, die die Motive und ihre Weiterentwicklung beeinflussen … Oft sind das bestehende Ordnungssysteme, architektonische Gegebenheiten, Grundrisse, aber auch banales Alltagsdesign, etc. Nicht ein bestimmter Gegenstand wird abstrahiert, sondern eher eine Reihe verschiedener Dinge & Eindrücke ergeben neue Bildmotive - Man könnte sagen, die Motive meiner Bilder zeigen „Abstraktionen von Dingen, die es (noch) nicht gibt“…

Über viele Jahre war für mich die Bildfläche insofern als Raum gedacht, als sie als Container/ Behältnis und Zwischenlager für Bildmotive unterschiedlicher Art gedacht wurde. Überlegungen für neue Arbeiten beginnen sehr oft mit einem Blatt Papier und einem darauf gezeichneten leeren Raum und der Vorstellung, an welcher Stelle der Architektur diese Bilder andocken könnten und welche Ergänzung für den Raum sie ergeben könnten. Die Wandmalereien docken tatsächlich an den Raum an (mit Vorliebe für kleine Ungenauigkeiten oder „Fehlern“ der Architektur) und bilden eine oft spielerische, meist temporäre Ergänzung derselben …

Die frühen Arbeiten mit ihren blassen, pastelligen, fast unangenehm wirkenden Farbkombinationen sollten die Idee einer hermetisch abgeschlossenen Welt, zu der nichts mehr von außen eindringen kann, unterstreichen. Auch der brutale Charme der Farben billiger Hotelzimmer und die Farbigkeit von Dingen, die man in den Bastelabteilungen von Papiergeschäften finden kann, waren u.a. Inspiration für diese Arbeiten. Die Farbpalette hat sich nach und nach reduziert — das Ergebnis waren Bilder, die meist nur noch aus einem einzigen Farbton (oft braun) und mehreren Weissabstufungen desselben bestanden … In gewisser Weise wurde ein Endpunkt erreicht. Jahre später habe ich dann begonnen, für längere Zeit ausschließlich pure, kräftige Farben direkt aus der Tube und ganz ohne Abtönung zu verwenden — durch diesen Bruch in der Farbigkeit haben sich völlig neue Motive ergeben. Grundsätzlich soll die Farbigkeit meiner Arbeiten den organischen Grundgedanken widerspiegeln: Meine Bildmotive sind, obwohl oft streng, nüchtern, manchmal auch technoid anmutend, keine geometrischen Spielereien oder Logos, sondern Gebilde mit Eigenleben, die über die Jahre wachsen, aufblühen, sich weiterentwickeln, wieder zerfallen & sich zu neuen Konstellationen formieren- um es etwas poetisch auszudrücken ;)

Auszüge eines Interviews mit Niklas Koschel anlässlich der Ausstellung „Slow 3“ in der Elektrohalle Rhomberg, 5.2. - 19.3.2022

Eröffnung
Bildende Kunst
arts (general)
19.05.2022 (Thu) - 02.07.2022 (Sat)
16:00 -