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Sweded TV

Ein TQW Projekt mit Forum Obdach Wien und Straßenzeitung Augustin. In Zusammenarbeit mit Barbara Kaiser / Jakob Lena Knebl und Stefan-Manuel Eggenweber

Filmpremiere
TQW Halle G
Eintritt frei

Welche Inhalte und Personen bekommen mediale Repräsentanz und welche Normierungen werden dadurch produziert? Mit diesen Fragen reißen im Tanzquartier Wien Nutzer*innen des Forum Obdach Wien und Verkäufer*innen der Wiener Straßenzeitung Augustin zusammen mit Künstler*innen die Fernbedienung an sich und zappen durch das TV-Programm. Dabei werden existierende Formate vereinnahmt und dekonstruiert, neu interpretiert und in Szene gesetzt. SWEDED TV ist das gemeinsame Experiment einer medialen Dekonstruktion mit einfachsten Mitteln, die nicht bei sichtbarer Repräsentation endet, sondern mittels spielerischer Selbstermächtigung das Filmset zum freien Arbeits- und Interaktionsraum umdenkt.

Das Forum Obdach Wien
bietet ehemals obdachlosen Menschen einen Raum für Austausch und Vernetzung untereinander. Bei den regelmäßigen Treffen finden sich Gruppen zusammen, die spezielle Interessen und Projektideen miteinander verbinden. Die Nutzer*innen von Forum Obdach Wien sind sehr unterschiedlich, sie alle verbindet jedoch die gemeinsame Erfahrung irgendwann in ihrem Leben mal wohnungs- oder obdachlos gewesen zu sein. Mit SWEDED TV realisieren Forum Obdach Wien und TQW ihr drittes gemeinsames Projekt.

Der Augustin
ist die Wiener Straßenzeitung. Mit dem Verkauf des Augustins haben Menschen, die vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen und von Armut betroffen sind, die Möglichkeit ein kleines Einkommen zu erarbeiten und sich im Idealfall über Wasser zu halten. Die Verkäufer*innen sind so divers wie die verschiedenen Gesichter der Armut in einer Stadt wie Wien sein können. Allen Verkäufer*innen gemeinsam ist, dass sie sehr individuelle Geschichten von ihren Leben zu erzählen haben und eigene Überlebensstrategien in ihrer Situation entwickelt haben. Das gemeinsame Projekt von Forum Obdach Wien und dem TQW bietet den Augustinverkäufer*innen eine Auszeit von ihrem Alltag und damit die Möglichkeit sich anders zu erleben.

Barbara Kaiser
beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Tätigkeit mit kreativen kollaborativen Prozessen, mit dem Dekonstruieren von klassischen Erzählformen und mit experimentellen Zugängen zu Musik und Radiokunst. Sie ist Gründungsmitglied des Vegetable Orchestra und seit 1998 mit diesem basisdemokratisch organisierten Ensemble auf zahlreichen Konzertreisen im In- und Ausland unterwegs. Seit 2007 ist sie Teil des Wiener Redaktionsteams radia auf Radio Orange. 2003 gründete sie gemeinsam mit Ingrid Schlögl und Tamara Wilhelm die Formation z.b.: … . Von 2001 bis 2012 war sie als Workshop-Leiterin für Trickfilm- und Sound-Workshops im ZOOM Trickfilmstudio tätig, seit 2012 leitet und kuratiert sie diesen Bereich im MuseumsQuartier.

Jakob Lena Knebl
hinterfragt in ihren Arbeiten Identitätskonstruktionen und Begehren innerhalb unterschiedlicher Genres, Materialitäten und Disziplinen. Dabei entstehen multimediale Installationen, „Begehrensräume“, die sich eindeutigen Zuschreibungen entziehen und eine Dynamik zwischen Humor und Sinnlichkeit produzieren. In den letzten Jahren verwirklichte Knebl verstärkt Projekte im öffentlichen Raum und nahm an einer Vielzahl internationaler Ausstellungen teil. Zuletzt konnte man ihre Arbeiten u. a. bei Georg Kargl Fine Arts und im LENTOS Kunstmuseum Linz sehen. Gemeinsam mit Ashley Hans Scheirl wird sie bei der kommenden Biennale von Venedig den österreichischen Pavillon gestalten. Im Tanzquartier Wien war zuletzt die gemeinsam mit Markus Pires Mata entwickelte performative Installation Wir sind Henkel zu sehen. Seit Oktober 2021 hat Jakob Lena Knebl die Professur für Transmediale Kunst an der Wiener Universität für angewandte Kunst inne.

Stefan-Manuel Eggenweber
ist Filmemacher, Autor und Performer. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich mit Körperhierarchien und deren Dekonstruktion sowie mit der radikalen Offenlegung gesellschaftlicher Gewaltstrukturen. Seine Arbeiten liefen unter anderem im Tanzquartier Wien, am Pornfilmfestival Berlin und auf der Diagonale in Graz. Er studierte Moden & Styles an der Akademie der bildenden Künste Wien und Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Aktuell lehrt er in der Klasse für Transmediale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.

In Zusammenarbeit mit der Aktion Hunger auf Kunst und Kultur, Forum Obdach Wien und dem Augustin. Unterstützt im Rahmen des MehrWERT Sponsoringprogramms der Erste Bank

Premiere
Video
Film
arts (general)
01.04.2022 (Fri)
19:30 -