Die Ausstellung FOLLOW THE WHITE RABBIT zeigt jüngere Werke von Katharina Stiglitz, in denen sie sich Manifestationen von Zeit an den Rändern des Sichtbaren widmet. Anhand von monochrom reduzierten Zeichnungen, Objets Trouvés, Materialbildern sowie einer Außeninstallation stellt die Künstlerin subtile Fragen in Bezug auf Abbildbarkeit und öffnet Welten, die irgendwo zwischen Zerfall und Zufall verlaufen. So portraitiert sie beispielsweise in der Serie „Ohne Titel (Spiegel)“ eine Sammlung erblindender Spiegel. Anstatt seines eigenen Gegenübers, begegnet der Betrachter einer Bestandsaufnahme der Zerfallserscheinungen als Spuren der Zeit. Die Vergänglichkeit, die sich hier, wie so oft in Stiglitz‘ künstlerischem Schaffen, in zartem Duktus abzeichnet, ist auch bereits als literarische Referenz im Ausstellungstitel angelegt. Gleichsam verbirgt sich hinter der Aufforderung FOLLOW THE WHITE RABBIT ein Hinweis, Offensichtliches zu hinterfragen. Dies greift auch das an der Außenfassade der Galerie angebrachte Leuchtobjekt auf, das wie ein semitransparenter sogenannter Spionspiegel fungiert. Als verwirrendes Mimikry verschmilzt es mit seiner Umgebung und invertiert somit die Logik von Leuchtreklame, nur um bei Dunkelheit sein Inneres preiszugeben und zugleich einen auf sich selbst verweisenden Unendlichkeitseffekt zu erzeugen.