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Schleifen, Dichten – Ausfahrt

Zum Abschluss des Projekts Schleifen, Dichten ist am Tag der Arbeit, dem 1. Mai 2022 eine gemeinsame diskursive AUSFAHRT von Künstler*innen mit Publikum beginnend bei der Station Siemensstraße geplant. Die Schnellbahn S1 führt die Gruppe entlang der Nordbahnstrecke mit Blick auf die sogenannte „Italienerschleife“ der Hochbahn, dem Mahnmal von Wander Bertoni, vorbei an der Unternehmenszentrale der Siemens Austria AG und dem künstlerisch installierten Schriftzug “TRUE FACTS ARENA” an einem aufgelassenen Stellwerk der ÖBB zum Eisenbahnmuseum Strasshof. Nach kurzem Fußweg wird das Publikum im dortigen Heizhaus von der Performance ZWANGBRÜCKE empfangen, in der sich die Künstler*innen auf Wander Bertonis Mahnmal beziehen.

In der Einheit der Stille des Himmels und der Steine, der grausamen Ungewissheit der Zukunft und der verlassenen unterirdischen Gänge der Erinnerung – und überhaupt, vielleicht ist das, was wir für Stille halten, nichts anderes als der Pulsschlag der Zeit…
An dem Hafen oder an diesem Bahnhof hier, an dem dir die Toten Abschiedslieder singen, damit du sie nicht mehr rufst. An jenem Ort, wo du allen Stimmen der Welt lauschst, um deine eigene Stimme zu hören, alle Schreie der Welt auf dich genommen hast, um wieder geboren zu werden… (Asli Erdogan)

AUSFAHRT ist der dritte und letzte Teil des multidisziplinären Kunstprojekts Schleifen, Dichten. Ausgehend von Wander Bertonis Mahnmal “Weinende Brücke” für die italienischen Zwangsarbeiter, die 1916 die Floridsdorfer Hochbahn bauen mussten, untersucht Gertrude Moser-Wagner in diesem das Thema Arbeit mit installativen, performativen, poetischen und diskursiven Mitteln. „Was war (Geschichte), was ist (Gegenwart) und wohin geht der Zug der Zeit?“, fragt die Künstlerin. Der erste Teil, das Video EINFAHRT, ist seit Mai 2021 auf Youtube verfügbar. Der zweite Teil, VERSCHUB, fand 2021 als diskursives Format („Hören und Diskutieren über Arbeit in Zeiten des Prekariats“) statt.

Mitwirkende Künstlerinnen: Natalie Deewan, Emel Heinreich Lassy, Gertrude Moser-Wagner, Wally Rettenbacher
Konzept: Gertrude Moser-Wagner
Durchführung: Institut für Interaktive Raumprojekte

Sonntag, 1. Mai 2022, 13:30 Uhr
Treffpunkt: S1-Station Siemensstraße, nahe Stellwerk, 1210 Wien
Erreichbarkeit: S1, S2, S7, Siemensstraße

Ablauf:
13:30 Uhr:
Begrüßung durch Martina Taig (KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien) und kurze Einführung zur Floridsdorfer Hochbahn (“Italienerschleife“) durch Ervino Schreiber (Historiker und Eisenbahner i.R.)
Gespräch mit anwesenden Künstlerinnen (Natalie Deewan, Gertrude Moser-Wagner, Wally Rettenbacher)
Kommentar von Philosoph Giovanni Leghissa und Autorin Sara Ventroni zu Arbeit, Zukunft, Körperpolitiken und “TRUE FACTS ARENA” (Anagram am aufgelassenen Stellwerkhäuschen an der S-Bahn-Station Siemensstraße)

14:05 Uhr:
Abfahrt ab Station Siemensstraße mit der S1 bis zur Haltestelle Silberwald, danach 10 Minuten Fußweg
Tickets auf eigene Kosten: Bitte lösen Sie Ihr Ticket vorher am Automaten.
Das Eisenbahnmuseum/Heizhaus ist auch per Auto erreichbar.

15:30 Uhr:
Performance “Zwangbrücke” im Heizhaus Strasshof von Emel Heinreich Lassy und Team
Regie, Konzept: Emel Heinreich Lassy
Schauspielerin, Sängerin: Deborah Gzesh
Schauspieler: Osvaldo Alvarez Hernandez, Carlos Delgado-Betancourt

Ab 16:00 Uhr:
Besichtigungsmöglichkeit des Eisenbahnmuseums in Strasshof

Performance
Architektur
Urbanismus
arts (general)
01.05.2022 (Sun)
13:30 -
Siemensstraße , 1210 Wien