Installation, Malerei, Fotografie, Video

Das Gespinst ist ein Neutrum. So wie das Gehirn oder das Netzwerk. Gespinste entwickeln sich in komplexen Systemen. Sie sind überlebensnotwendig innerhalb hierarchisch konstruierter Strukturen im Weltinnenraum des Patriarchats. Der Gedanke ist, dass sie autonom sind oder autonom sein könnten. Die Blase ist feminin. Der Raster und der Kubus hingegen sind maskulin.

Im Weltinnenraum des Patriarchats bilden sich immer wieder Gruppen und Bereiche heraus, die im Widerspruch zu dem Ganzen zu stehen scheinen. Sie bilden horizontale Strukturen und streben Autonomie an. Aber so wie der Kapitalismus Kapitalismuskritik und alle Widersprüche nach und nach gewinnbringend vermarktet, sind auch im Weltinnenraum des Patriarchats Lebensformen möglich, die dem autoritären, binär und hierarchisch aufgebauten System scheinbar widersprechen.

Glücklich entwickeln sich die Gespinste. Fleißige kleine Insekten umspinnen alles bis zur Unkenntlichkeit und feiern ihr Dasein in fantastischen Architekturen jenseits der zivilisatorischen Dominanz des Rasters, des Rechtecks, des Kubus. Ihre Lebensform ist prekär.

Glückliche Gespinste entstehen aufgrund einer anderen Geometrie. Sie bilden Räume und ganze Architekturen, eine Welt, aufgebaut aus Gespinst- und Blasennetzwerken. Sie überziehen schon meinen Körper, diesen Raum und breiten sich auf andere Räume aus, bis sie das Universum erfüllen.

Ort:
intAkt Raum im WUK, Stiege 3, 1. Stock
Eröffnung: Fr, 23.07.2021, 17-20 Uhr
Öffnungszeiten:
Sa, 24.07., 16 – 19 Uhr
Mo, 26.07., 16-19 Uhr
Di, 27.07., 16-19 Uhr
Mi, 28.07., 16-20 Uhr Finissage

Eintritt frei