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Mise en Scène

ANKE ARMANDI & BERNHARD LOCHMANN
FIRST VIEW
SONNTAG, 16. Mai 2021, 14 - 19h
LAST VIEW
FREITAG, 21. Mai 2021, 16 - 19h

So wie Marshall McLuhans medientheoretische Erkenntnis (“The medium is the message“) einem Medium an sich schon eine Botschaft zuschreibt (die sich auch auf deren Inhalt überträgt), so konzentrieren sich die Künstler der Ausstellung „Mise on scene“ auf die engere und weitere Umgebung von Kunst und setzen sie in einen neuen, eigenständigen Kontext.

Etwa, wenn Anke Armandi Künstlerateliers präsentiert, eine Art Zwischenwelt, in der sich das zur Öffentlichkeit Hingehende (die Arbeit am künstlerischen Werk) mit dem ins Private individueller Lebensgeschichten Zurückgehendem verschränkt. Die Bilder berichten nicht nur davon, wie ein bestimmtes Atelier eingerichtet ist, sondern auch davon, wie die Inhaber/innen dieser Räume sich in der Welt eingerichtet haben. In den Dingen und den Wegen, auf denen der Blick sie erreicht, sedimentiert sich das Biografische. Anke Armandi lässt sich dabei auf komplexe räumliche Gegebenheiten ein. Es sind meist mehrere Räume, die miteinander verbunden einen Bewegungsraum bilden. Man kann sich vorstellen, in ihnen herumzugehen oder der Raumflucht in die Tiefe des Bildes zu folgen. Der Bewegungsraum ist grundsätzlich Durchgangsraum für ein Geschehen, das sich in ihm abspielt oder abspielen könnte. Diese Räume, obwohl meist menschenleer und auch ohne ihr Inventar, haben für sich schon eine starke Aussagekraft, eine erzählerische Suggestion.

Von einer ähnlich hintergründigen Seite – im Sinne eines neuen Hinter-Grunds – sind auch die Buchobjekte Bernhard Lochmanns angedacht, die mit dem Medium selbst spielen und eine eigene Botschaft aussenden. Sie entwickelten sich aus seiner jahrelangen Beschäftigung mit Collage und Druckgrafik. Oft sind es Fundstücke aus verschiedenen Bücher–Telefonzellen der Stadt oder nur noch antiquarisch verfügbare Exemplare – der Künstler zerschneidet sie und lässt mit den Objekten neue Deutungszusammenhänge entstehen. Die ProtagonistInnen der Objekte entsteigen den dicken Buchseiten, die sie jahrelang bedeckten. Lochmann: „Irgendetwas an dem Buch muss mich faszinieren. Das Thema, die Abbildungen, das Erscheinungsjahr, das Papier oder schlichtweg die Dicke des Buchs.“

Ausstellung
arts (general)
Bildende Kunst
16.05.2021 (Sun) - 21.05.2021 (Fri)
14:00 -