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Marion Reisinger

Marion Reisinger malt. In Öl, auf Leinwand, auch auf Holz oder Karton.
Ihre Bilder wirken oft wie der zarte Nachhall von abblätternder Farbe, von zerkratzten Mauern oder Spiegelungen in zerbrochenem Glas.
Durch Schichtung, wieder Wegwischen oder Eingravieren in die noch feuchte Farbe erzeugt die Künstlerin Tiefe und Räumlichkeit.
Was im ersten Moment bloße Farbfläche zu sein scheint, gibt auf den zweiten Blick Transparenzen, pastosen Farbauftrag und Strukturen preis. Ihre Bilder zeigen und verbergen gleichzeitig. Bereits Übermaltes tritt zum Vorschein, verschwindet wieder.
Reisinger überlagert, legt frei, zerfurcht das Bild mit Linien und spielt mit den unterschiedlichen Richtungen im Malstrich. Dabei entsteht im Betrachter eine Ahnung von Körper und Raum. Ungegenständlich und doch wieder nicht.
Erst die Langsamkeit der Ölmalerei macht solche Prozesse möglich.
Gekonnt gesetzte Linien markieren und begrenzen die gebrochenen Farbflächen wie die Linien auf einem Fußballfeld. Nähe oder Distanz sind noch offen. Formen und Flächen deuten etwas an, und meine Augen suchen und finden bei jedem Hinsehen wieder etwas Neues in Marion Reisingers Bildern.

Dagmar Höss, Kuratorin, Oktober 2020

Kunstfestival
arts (general)
Bildende Kunst
26.02.2021 (Fri) - 03.03.2021 (Wed)
10:00 -