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Solange / As long as am Gebäude des Künstlerhauses

Katharina Cibulka
Ab 1. Dezember 2020
Künstlerhaus, Fassade

Anlässlich der Gruppenausstellung WHEN GESTURE BECOMES EVENT umhüllt die österreichische Künstlerin Katharina Cibulka mit ihrem seriell angelegten Kunstprojekt SOLANGE / AS LONG AS die Fassade des Künstlerhaus‘ am Karlsplatz. Ab dem 1. Dezember 2020 ist die Arbeit dort zu lesen.

Auffallend ist, dass der aktuelle SOLANGE-Satz im Gegensatz zu Cibulkas bisherigen feministischen Baustellen-Installationen einen anderen Klang hält. Wurde bislang eine klar formulierte Benennung eines gesellschaftlichen Missstandes in ein Staubschutznetz eingestickt, so hält die Künstlerin nun inne, wendet die Satzkonstruktion und biegt diese sanft in eine andere Richtung.
„Die Zumutungen der Pandemie fordern uns alle maximal. Das Attentat in Wien erschüttert mich zutiefst. Angesichts dessen, was wir in diesem Jahr durchleben, ist es mir derzeit unmöglich, eine weitere feministische Forderung zu stellen.“, erläutert Cibulka ihre Beweggründe. „Gleichzeitig zeigt mir der Wahlausgang in den USA mit Kamala Harris, die erste Woman of Color als Vizepräsidentin, wie rasch das Pendel auch wieder in die andere Richtung ausschlagen und Hoffnung wachsen kann. “

The hope we spread is stronger than the fear we face. Die Künstlerin will mit einem umfangreichen Hoffnungspaket ins Neue Jahr starten - verbinden, den Dialog suchen, Brücken bauen, die Komfortzonen verlassen und das Gespräch suchen, zuhören und auf Fragen eingehen - all dies sind wichtige Facetten feministischer, aber auch gesellschaftspolitischer Ansätze. In Cibulkas Arbeiten sind diese Aspekte zentral und nicht voneinander zu trennen.

In diesem Sinn nimmt Cibulkas Beitrag buchstäblich den Faden des Ausstellungsthemas WHEN GESTURE BECOMES EVENT auf und stickt ihn gedanklich weiter.

„Solidarität ohne Grund“ auf Basis von Vielfalt und Diversität zu initiieren könnte demzufolge der nächste Schritt nach den Erfahrungen der letzten Wochen und Monate sein. Uns unserer eigenen Verletzlichkeit bewusst zu sein, ist die Voraussetzung für Empathie, und Empathie hingegen Grudlange für Solidarität. Das Trennende wird ins Abseits gestellt, die Sehnsucht nach einem WIR rückt in den Vordergrund. Dieser Gedankenkette folgend ist Feminismus ein Puzzle-Teil im Bemühen um eine Welt, in der Respekt als wertvollste Ressource gesehen wird – ein respektvoller Umgang aller Geschlechter, Religionen, Kulturen … aber auch Respekt vor der Umwelt als Basis unseres Lebens.

Installation
arts (general)
Bildende Kunst
01.12.2020 (Tue) - 05.04.2021 (Mon)
09:00 -
Künstlerhaus , 1010 Wien