rewind.esel.at
Vienna Art Week: More of the same

flat1 widmet sich schon in seinem Jahresprogramm 2020 dem Phänomen der Wiederholung, der Kopie oder auch: dem Ritual. Dabei ist sich die Gesellschaft im Grunde genommen einig in der Wertezuschreibung. In einer massiv medial geprägten Scheinwirklichkeit, mit dem permanenten Streben nach Einzigartigkeit, gilt das „more of the same“ schnell als langweilig und minderwertig.
Und doch ist das iterative Handeln ein zentrales menschliches Grundprinzip. Es ist Fundament der Gesellschaft indem es emotionale Bindungen fixiert. Es dient zum Aufbau von Perfektion, in alle Fächern von Musik bis Mathematik. Richtig verstanden spielen Routinen und Rituale den Geist frei für andere Experimente, entheben menschliches Handeln der Ebene permanenter Entscheidungsfindung, schaufeln Kapazitäten frei um Realitäten neu zu schaffen, frei nach Hegel: Durch Wiederholungen wird das, was im Anfang nur als zufällig und möglich erschien, zu einem Wirklichen und Bestätigten.

Eric Kressnig
Karin Maria Pfeifer
Natascha Renner
Regina Zachhalmel
Sula Zimmerberger

Gruppenausstellung
Bildende Kunst
arts (general)