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Unter Vorbehalt: Hanna Burkart is at home

Hanna Burkart setzt sich in ihren Arbeiten mit konstruktiven Formen des Tuns und Nichts-Tuns auseinander, mit den Wechselwirkungen von Räumen und Verhalten, sowie den räumlichen und sozialen Aspekten alltäglicher Kulturtechniken, wie dem Gehen, dem Schlafen und dem Wohnen. In ihren Performances werden gewohnte und vermeintlich sichere Lebensbedingungen verlassen, um Möglichkeiten und Praktiken zu zeigen, die den eigenen und fremden Handlungsraum erweitern. Seit 2012 nimmt Burkart umfassende Studien zu lokalen und gesellschaftlichen Aspekten des Übernachtens vor. Das Schlafen wird als Methode gezielt angewandt, um Räumen, die von Interesse sind, näher zu kommen. Orte werden zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten unterschiedlich erlebt. Gewohnheiten werden beiseite gelassen und unvorhersehbare Situationen angenommen. Diese Außerordentlichkeit schärft die Wahrnehmung. Es kommt zu intensiven Begegnungen. Dabei entstehen Geschichten über Orte, Räume und Menschen.

Das über mehrere Tage an einem Ort Schlafen wird zum Wohnen. 

Es entsteht ein intimer Raum, der sich in Beziehung zu seiner Umgebung befindet. Ein längerer Aufenthalt ermöglicht es Gegenden und Orte intensiv und vielschichtig zu erkunden.
Seit April 2016 lebt die Künstlerin bewusst ohne fixen Wohn- und Arbeitssitz. Neben der Entwicklung und Dokumentation ihrer nomadischen Lebensweise, sieht sie das Schlafen und Wohnen als performative Praxis, um Räume und soziale Gegebenheiten so umfassend wie möglich zu erleben. Dieses Wissen schafft die Grundlage für weitere ortsbezogene Arbeiten – Photographien, Objekte, Installationen oder Interventionen.

Während Ihrer Ausstellung - is at home - wird die Galerie von der Künstlerin abseits geregelter Öffnungszeiten „bewohnt“. Sie lädt dazu ein mit ihr zu verweilen, um gemeinsam den Inhalt des Raums zu schaffen. Die vorhandenen, von ihr ausgewählten und kreierten Objekte, bilden die Grundlage ihres Settings, das dazu dient längere Aufenthalte möglich zu machen und Diskurse anzuregen. Vor Ort geführte Dialoge und erlebte Erfahrungen fließen wiederum in Dokumente ein, die während ihres da Seins entstehen werden. Die Definition des Raums und dessen Inhalt in ständiger Transformation und Entwicklung erweitern das Werk, sodass am Ende Ihrer Ausstellung die in der Zeit geschaffenen Arbeiten den Beginn eines neuen Diskurses schaffen.

Installation
Eröffnung
arts (general)
Bildende Kunst
31.07.2020 (Fri) - 13.08.2020 (Thu)
12:00 -